Ist der Mittelstand Verlierer des Wandels?
05.09.2019
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Prof. Dr. Dirk Schiereck, Leiter des Fachgebiets Unternehmensfinanzierung an der TU Darmstadt hat beobachtet, dass die Kreditaufnahme bereits erschwert ist. „77 % der Unternehmen, die aufgrund des Wandels ihr Geschäftsmodell gefährdet sehen, haben angegeben, dass sich die Verunsicherung negativ auf ihre Investitions- und Finanzierungsaktivitäten auswirkt“, so der Finanzierungsexperte. „Dabei stehen vor allem die Unternehmen, die sich neu erfinden oder aufstellen müssen, unter großem Investitionszwang“, erklärt Schiereck weiter. Sie müssten deshalb einen leichten und schnellen Zugang zu neuen Finanzierungsmodellen bekommen.
Globalisierung als größte Angst
Interessant: Obwohl die Globalisierung der Wirtschaft alles andere als ein neues Phänomen ist, sehen diese 36 % der Unternehmen, die sich selbst als gefährdet ansehen, als die größte Gefahr an. Erst auf Platz zwei der größten Befürchtungen folgt ein sehr aktuelles Thema: Internationale Handelskonflikte werden von 34 % der Unternehmen, die sich als gefährdet ansahen, als Bedrohung genannt. „Die deutsche Wirtschaft ist stark exportabhängig, dementsprechend nehmen weltpolitische Fragen einen großen Stellenwert ein. Aktuell kommen ein drohender ungeregelter Brexit und Spannungen in den chinesisch-amerikanischen Beziehungen erschwerend hinzu“, so creditshelf-Vorstand Bartsch. „Aber auch heimische Probleme dürfen nicht außer Acht gelassen werden: Der demografische Wandel, der Fachkräftemangel oder auch Veränderungen in der Arbeitswelt wurden von jeweils mehr als 30 % der Unternehmen genannt.“ Als weitere große Bedrohung wurden auch technologische Entwicklungen wie die Digitalisierung oder Künstliche Intelligenz von 31 % der Unternehmen genannt. (ahu)