In Japan stehen die Börsenampeln auf grün
02.11.2020
Thorsten Mohr, Geschäftsführer Argentum Asset Management / Foto: © Argentum Asset Management
Japan steht bei vielen Investoren noch nicht auf der Agenda. Das könnte sich in den kommenden Jahren als Fehler herausstellen. Denn der japanische Aktienmarkt hat großes Potenzial, er ist weiterhin stark und aufstrebend mit großen Wachstumsmöglichkeiten. Anleger können sich dem japanischen Kapitalmarkt am besten über Fonds nähern.
Wer über Japan in der Geldanlage spricht, denkt vor allem an 25 Jahre Niedrigzins. Das Land gilt als Blaupause für ultraexpansive Geldpolitik – und das, nachdem Japan in den 80er Jahre als eine der dynamischsten Wirtschaftsnationen überhaupt galt. „Das nominale Bruttoinlandsprodukt konnte seit 1985 in nur fünf Jahren um fast vierzig Prozent zulegen, der Immobilienmarkt war viermal höher bewertet als der gesamte Bestand der USA, und der Leitindex Nikkei 225 hatte sich in drei Jahren auf fast 39.000 Punkte verdreifacht“, heißt es in einer Analyse von Flossbach von Storch.
Das Bild hat sich seither gewandelt. Die Privatverschuldung schwoll von gut 140 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) Anfang 1980 auf rund 210 Prozent im Jahr 1990 an, die Börse brach 1990 ein: Der japanische Leitindex Nikkei verlor von Januar bis Ende September des Jahres über 40 Prozent. Und seit 1991 versuchte die Bank of Japan mit Zinssenkungen das Wachstum anzukurbeln. „Innerhalb von vier Jahren senkte sie die Zinsen von sechs Prozent auf nahe null Prozent“, analysiert Flossbach von Storch weiter. Mit bescheidenem Erfolg: Weder konnte dies eine zwischenzeitliche Rezession vermeiden noch für echtes Wachstum sorgen. Japans nominale Wirtschaftsleistung lag im Jahr 2018 mit 549 Billionen Yen gerade drei Prozentpunkte über derjenigen aus dem Jahr 1997. In den vergangenen Jahren ist die Wirtschaft durchschnittlich um ein Prozent pro Jahr gewachsen, während das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone ein Wachstum von durchschnittlich 2,5 Prozent nominal aufweist.
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