"In der LV bleibt der Berater gefragt"
07.01.2021
Jens Arndt, Vorstandsvorsitzender der myLife Lebensversicherung AG / Foto: © myLife
Im vergangenen Jahr kam mit der Corona-Krise eine weitere existenzielle Belastung für die Versicherer hinzu. Die Kontaktbeschränkungen erschwerten zudem den Beratern den Vertriebsalltag. Die myLife Lebensversicherung AG hat gegen den Branchentrend ein deutliches Plus erzielt. Welche Herausforderungen Corona mit sich brachte und welche Veränderung er auf die Branche zukommen sieht, erläutert Jens Arndt, Vorstandsvorsitzender von myLife in folgendem Kommentar.
"Unter dem Einfluss der Pandemie hat sich auch die finanzielle Situation vieler Kunden verändert. Nicht nur in solchen Fällen erweisen sich flexible und kostengünstige Produkte als am besten geeignet, um Verträge den veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. Unsere Kunden haben diese Flexibilität genutzt, um sich schnell, unkompliziert und vor allem ohne Stornoabschlag Liquidität über Teilauszahlungen zu beschaffen oder ihre Verträge auf die neue Situation hin anzupassen. Andere haben wiederum günstige Einstiegskurse am Kapitalmarkt genutzt, um neue kapitalmarktbasierte Altersvorsorgeverträge abzuschließen oder bei bestehenden Verträgen zusätzliche Beträge einzuzahlen.
Mit der Transparenz von Produkten ist auch das Kostenbewusstsein auf Kundenseite deutlich gestiegen. Wo in vielen Bereichen die Renditeerwartungen zurückgehen, belasten Produktkosten die Erträge zusätzlich – geringe Kosten stehen umso stärker im Blickpunkt. Nettotarife verstärken zusammen mit den Steuervorteilen einer Versicherungslösung den Effekt, dass mehr Geld in die Kapitalanlage fließt und damit direkt der Altersvorsorge und dem Vermögensaufbau des Kunden zu Gute kommt.
Kapitalmarktbasierte Altersvorsorge im Fokus
Die gesetzliche Altersvorsorge wird nicht ausreichen, um unseren Lebensstandard im Alter zu halten. Als Versicherer stehen wir in der Verantwortung gegenüber unseren Kunden, die uns ihr Geld für ihre private Altersvorsorge anvertrauen. Die langfristige Verankerung der Niedrigzinsen stellt für die Versicherungsbranche und für viele Produkte, mit denen Kunden für sich und ihre Angehörigen vorsorgen, einen erheblichen Einschnitt dar. In diesem Umfeld geraten Garantieprodukte immer stärker unter Druck. Viele Versicherer sind bereits aus dem klassischen Garantiegeschäft ausgestiegen oder versuchen neue Garantiemodelle zu etablieren. Aus dieser Not entstandene Produkte scheitern jedoch häufig an zu hohen Kosten und sind zumeist unflexibel in ihrer Struktur.
Wie sich die Krise auf die Honorarberatung ausgewirkt hat, lesen Sie auf Seite 2