Hier gibt es die besten Investitionschancen

16.06.2021

In Niedersachsen gibt es die meisten Kreise mit guten Investitionschancen bei Immobilien / Foto: © Martina Berg - stock.adobe.com

Der Westen bietet auch Potenzial

Regionen mit einem Vervielfältiger von unter 25,0 und einer Wertsteigerungsprognose von 0,5 % bis 2030 werden „sehr vielversprechende Rahmenbedingungen“ attestiert. Diese sind in den kreisfreien Städten Weimar, Wolfsburg, Ludwigshafen, Frankenthal, Bremen und Worms sowie 24 Landkreise zu finden. Mit Heinsberg, Kleve, Düren, Euskirchen, dem Rhein-Erft-Kreis, Borken, Warendorf sowie der Städteregion Aachen befinden sich acht dieser Landkreise in Nordrhein-Westfalen. Die zweit meisten Landkreise mit vielversprechenden Rahmenbedingungen liegen in Niedersachsen, nämlich der Heidekreise, sowie die Landkreise Wesermarsch, Peine, Osterholz und Verden. Ebenfalls mit fünf Landkreise in der Liste ist Baden-Württemberg vertreten, nämlich mit den Kreisen Freudenstadt, Calw, dem Schwarzwald-Baar-Kreis, dem Kreis Sigmaringen und dem Ostalbkreis. Besonders gute Investitionsbedingungen bieten der Westerwaldkreis und der Kreis Kleve mit Vervielfältigern von 22,2 und prognostizierten Kaufpreisanstiegen von 0,5 bzw. 0,44 %.

Mit Ausnahme von Weimar ist kein ostdeutscher Kreis in der Liste vertreten. Zwar gibt es in den neuen Bundesländern zahlreiche Kreise, in denen der Wohnraum zwar günstig ist, jedoch ist die künftige Wertentwicklung negativ. Städte wie Potsdam, Leipzig oder Dresden wird zwar eine günstige Wertentwicklung prognostiziert, jedoch liegen die Vervielfältiger dort jeweils über 25.

Auch andere Kreise bieten Potenzial

Laut den Studienautoren gibt es auch abseits der 46 Kreise mit besonders günstigen oder auch vielversprechenden Rahmenbedingungen noch Regionen, in der Erwerb von Wohneigentum unter Umständen dennoch empfehlenswert ist. Das dürfte etwa für Selbstnutzer oder sehr langfristig orientierte Vermieter gelten, die in absehbarer Zeit keinen Wiederverkauf anstreben. Deutschlandweit gibt es laut Postbank Wohnatlas 24 Kreise mit zwar leicht negativer prognostizierter Preisentwicklung von maximal bis 0,5 % p.a. bis 2030, bei jedoch moderaten Preisen für Wohneigentum. In dieser Gruppe stechen der bayerische Landkreis Freyung-Grafenau, der Landkreis Lüchow-Danneberg in Niedersachsen und der baden-württembergische Zollernalbkreis besonders hervor: So haben diese Kreise Vervielfältiger von 17,3, 176 und 22,5 und prognostizierte reale Wertverluste von 0,02, sowie jeweils 0,14 % pro Jahr. Wer in diesen Regionen derzeit eine Wohnung gemietet hat, kann als Eigentümer auf längere Sicht günstiger fahren. Denn je geringer der Vervielfältiger ausfällt, umso stärker verkürzt sich der Zeitraum, bis sich ein Kauf gegenüber der Mietzahlung rechnet.

„Wer in einer dieser 24 Regionen seinen Lebensmittelpunkt hat und keine Miete mehr zahlen möchte, der sollte den Wohnungskauf in Erwägung ziehen. Immobilienbesitz stellt grundsätzlich eine gute Vorsorge dar und ermöglicht etwa mietfreies Wohnen im Alter“, sagt Grunwald von der Postbank. Selbstverständlich sollten Kaufinteressierte das gewünschte Objekt vor Erwerb auf Herz und Niere prüfen. „Bei einer gründlichen Analyse können Immobilienexpert*innen hinzugezogen werden, die etwa die Bausubstanz und den Sanierungsstand unter die Lupe nehmen“, rät Grunwald. „So können sich Käufer weiter absichern.“

Ganz anders ist hingegen der Immobilienmärkten in den meisten Großstädten, besonders in den Big Seven: So ist hier in den kommenden Jahren zwar mit steigenden Preisen zu rechnen, jedoch sich auch hier die Immobilienpreise vergleichsweise hoch: In 42 Großstädten liegt der Vervielfältiger im Durschnitt zum Teil sehr deutlich über 25. (ahu)