Haus oder Wohnung, das ist die Frage hier

27.02.2018

Foto: © drubig-photo - stock.adobe.com

Der Immobilienfinanzierer Dr. Klein hat die tatsächlich bezahlten Immobilienpreise für Wohnungen und Häuser ausgewertet und gibt einen deutschlandweiten Überblick über die Preise im zweiten Halbjahr 2017. Dabei zeigt sich, dass es je nach Bundesland günstiger sein kann, sich eine Wohnung anstatt eines Hauses zu kaufen.

Ein Bundesland, in dem der Kauf einer Wohnung günstiger ist als der eines Hauses ist Bremen. So kosteten in der Hansestadt im zweiten Halbjahr 2017 Häuser im Schnitt 234 €/m² weniger als Wohnungen. Auch in Sachsen-Anhalt (Wohnungen: 1.237 €/m², Häuser: 1.427 €/m²) und Nordrhein-Westfalen (Häuser: 2.157 €/m²) Wohnungen: 1.927 €/m²m) Wo sind Häuser tendenziell günstiger als Wohnungen. Im Saarland sollte die Frage, ob die eigenen vier Wände ein Haus oder eine Eigentumswohnungen sein sollen, nicht am Geld hängen: Häuser kosten hier im Schnitt lediglich 1 €/m² mehr als Wohnungen (1.371 €/m² zu 1.372 €/m²).

Ganz anders die Situation in Bayern (Häuser: 2.539 €/m², Wohnungen: 3,953 €/m²), Brandenburg (Häuser: 1.677 €/m², Wohnungen 2.428 €/m²) und Hessen (Häuser: 2.230 €/m², Wohnungen 2.940 €/m²), wo Wohnungskäufer deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen als Hauskäufer.

„In Bayern haben wir enge Metropolen und ein knappes Wohnungsangebot“, erläutert Jens Budke, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in München, „hier wird in die Höhe gebaut. Zudem gibt es weniger Bestandswohnungen als Neubauten auf dem Markt, das zieht den Preis zusätzlich nach oben.“ Auch Hamburg reiht sich in diese Reihe ein: Hier müssen Wohnungskäufer mit durchschnittlich 3.867 €/m² 650 €/m² mehr bezahlen als Hauskäufer. Die Hansestadt ist zudem das Bundesland mit den höchsten Quadratmeterpreisen für Wohnungen, gefolgt von Berlin und Bayern. Am günstigsten ist Sachsen-Anhalt. „In den Städten in Sachsen-Anhalt sind die Preise insbesondere für Neubauwohnungen zum Teil durchaus höher – sie liegen aber natürlich auf einem anderen Niveau als zum Beispiel in Hamburg und außerhalb des Stadtgebietes gelten sehr viel günstigere Preise“, sagt Christian Köpper, Spezialist für Baufinanzierung von Dr. Klein in Magdeburg. So sei der Markt für Eigentumswohnungen in Sachsen-Anhalt landesweit betrachtet relativ klein. „Wer nicht in den Städten wohnen will oder muss, kann oft schon ein paar Kilometer außerhalb ein Haus zu einem guten Preis kaufen oder bauen“, so Köpper weiter. Auch das Saarland und Thüringen befinden sich im Bundesländer-Vergleich am unteren Ende der Liste. Im Schnitt waren Hamburger Wohnungen mit 4.097 €/m² mehr als dreimal so teuer wie die in Sachsen-Anhalt (gemittelt 1.237 €/m²).

Vom durchschnittlichen Preissegment in Sachsen-Anhalt können Wohnungskäufer in Hamburg nur träumen: Die Einstiegspreise für Eigentumswohnungen in der Elbmetropole liegen bei 1.370 €/m². Deutlich günstiger kommen dagegen Wohnungskäufer in Sachsen-Anhalt, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen, Rheinland-Pfalz und Thüringen weg, wo manche Wohnungen zum Teil deutlich unter 600€/m² kosten. Bayern und Hessen sind mit Spitzenpreisen von 11.974 €/m² bzw. 11.292 €/m² dagegen deutlich teurer. Auch in Berlin müssen Wohnungskäufer mit bis zu 10.873 €/m² tief in die Tasche greifen.

weiter auf Seite 2