"Hätte ich doch mehr gespart"

05.12.2017

Foto: © Jonas Glaubitz -stock.adobe.com

Millennials glauben, dass sie eher als die älteren Generationen im Alter von anderen Einnahmequellen abhängig sein werden wie:

 Teilzeitbeschäftigung (7 % gegenüber 5 %);

 Einkommen aus Immobilienvermögen (9 % gegenüber 6 %);

 Freisetzung von im Eigenheim gebundenem Kapital (6 % gegenüber 3 %);

 finanzielle Unterstützung durch Angehörige (10 % gegenüber 5 %);

 und Erbschaften (6 % gegenüber 4 %).

Achim Küssner, Geschäftsführer Schroder Investment Management GmbH: „Die für deutsche Investoren gemessenen Ergebnisse belegen einen erstaunlichen Widerspruch: Obwohl Anlegern eigentlich bewusst ist, dass sie intensiver für den Ruhestand vorsorgen sollten, gehen sie dennoch gleichzeitig davon aus, dass ihr zur Verfügung stehendes Einkommen später für einen angenehmen Lebensstandard ausreichen wird. Das ist paradox und kann für die Betroffenen zu finanziellen Problemen im Alter führen. Zudem setzen die Deutschen noch immer stark auf die staatliche Altersvorsorge, obwohl die Finanzierungsprobleme in diesem Bereich hinlänglich bekannt sind.

Hinzu kommt: Für unsere Studie wurden nur Anleger befragt, also Personen, die sich mit Finanzthemen überdurchschnittlich oft auseinandersetzen. Dies lässt darauf schließen, dass die benannten Schwierigkeiten bezogen auf die Gesamtbevölkerung noch deutlich stärker ausgeprägt sein dürften.

Wir sind davon überzeugt, dass Investmentfonds heutzutage in einer soliden Altersvorsorge nicht fehlen sollten, da gerade sie sinnvolle Lösungen für einen auskömmlichen Ruhestand bieten. Wichtig ist es daher, die passenden Informationen bereitzustellen, um die Menschen rechtzeitig auf die Bedeutung des Themas hinzuweisen und Lösungsstrategien aufzuzeigen. Denn je früher man mit der Altersvorsorge anfängt, desto höher ist das für den Ruhestand zu erwartende Einkommen."

Lesley-Ann Morgan, Global Head of Defined Contribution and Retirement bei Schroders: „Es ist allgemein bekannt, dass die Menschen nicht ausreichend fürs Alter vorsorgen. Unsere Umfrage zeigt aber, dass sogar etablierte Anleger nicht genug auf die Seite legen. Zudem gibt es eine klare Botschaft von denjenigen, die bereits im Ruhestand sind: ‚Ich wünschte, ich hätte mehr gespart.’ Die Ersparnislücke bei den Ruhestandsbezügen wird noch dadurch verschärft, dass wir uns in einer Phase mit niedrigen Zinsen und Renditen befinden. Um ihre Ziele zu erreichen, müssen Sparer heute deshalb noch mehr Rücklagen bilden als Angehörige früherer Generationen.

Der Umfrage zufolge sparen Anleger weltweit lediglich 11,4 % ihres Einkommens. Unsere Analyse zeigt, dass jemand, der mit 30 angefangen hat, fürs Alter vorzusorgen, jährlich circa 15 % sparen müsste, wenn er mit 60 Jahren bei 50 % seines Gehalts in Rente gehen will. Und nach unserer Umfrage ist 60 das Alter, in dem die Befragten in den Ruhestand gehen möchten.

Das wirkungsvollste Instrument, das Sparern zur Verfügung steht, ist Zeit. Wenn man in jungen Jahren anfängt zu sparen, hat dies immense Auswirkungen darauf, wie groß die Ruhestandsbezüge später sein werden. Zudem wirkt der Zinseszinseffekt bei einer Spardauer von 30 oder 40 Jahren Wunder." (ahu)

www.schroders.com