Großbritannien bleibt trotz Brexit dynamisch

27.06.2018

Trotz der Unsicherheit wegen des bevorstehenden Brexits zählen London und weitere britische Städte zu den dynamischsten in Europa / Foto: © lazyllama - stock.adobe.com

Gute Zukunft für Gewerbeimmobilien

Vom Wohlstands- und Bevölkerungswachstum dürften laut Savills IM Dynamic Index alle gewerblichen Immobiliensektoren langfristig profitieren. Während der Bürosektor durch steigende Beschäftigungszahlen unterstützt wird, kommt dem Einzelhandel die Wohlstandsbildung zugute, während die Nachfrage nach stadtnahen Logistik- und Lagerflächen durch die Zunahme des Onlinehandels angetrieben wird.

"An der Spitze des Savills IM Dynamic Cities Index stehen Städte mit soliden Fundamentaldaten und optimalen Voraussetzungen, um von Megatrends wie Urbanisierung, Wissensökonomie und dem technischen Wandel zu profitieren.

Außerdem zeigt die Studie, dass Größe nicht alles ist. Neben den etablierten Top-Metropolen wie London und Paris sind auch kleinere Städte durchaus attraktiv für Investoren, insbesondere aufgrund von Infrastrukturprojekten, schnell wachsenden Wissensnetzwerken, Spitzenuniversitäten und innovativen Unternehmen, die weltweit auf der Suche nach Talenten sind und diese durch ein attraktives kulturelles Angebot langfristig binden möchten”, kommentiert Irfan Younus, Head of Research Europe bei Savills Investment Management, die Ergebnisse.

„Mit Berlin, München und Frankfurt befinden sich erstmals gleich drei deutsche Metropolen in den Top 20 des Savills IM Dynamic Cities Index. Berlin schaffte es erneut auf Platz 5 und ist damit die dynamischste Stadt Deutschlands. Die Hauptstadt verdankt ihr gutes Abschneiden vor allem hohen Platzierungen in den Kategorien Vernetzung, Inspiration und Innovation, die zum überdurchschnittlichen lokalen Wirtschaftswachstum beitragen. Der Hunger nach Gewerbeflächen zeigt sich in zahlreichen großflächigen Immobilienprojekten wie zum Beispiel in Adlershof und den Arealen Mediaspree und Europacity.

Das auf Platz 7 gelistete München besitzt eine sehr hohe Anziehungskraft für Unternehmen und verfügt über die höchste Dichte an DAX30-Unternehmen. Daher profitiert München auch besonders stark von hohen Platzierungen in den Kategorien Innovation, Vernetzung und Investment. Das starke Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum stellt hohe Anforderungen an das Flächenmanagement der Stadt. Das Werksviertel nahe des Münchener Ostbahnhofs stellt hier ein aktuelles Beispiel für Konversion dar.

Frankfurt hat sich von allen deutschen Städten am stärksten im Ranking verbessert und landete erstmals in den Top 20 auf Rang 17 (Vorjahr: Platz 21). Als wichtigstes deutsches und eines der führenden europäischen Finanzzentren profitiert Frankfurt insbesondere von seiner hervorragenden Vernetzung. Hierzu zählt neben der exzellenten internationalen Anbindung mit Bahn und Flugzeug auch das überdurchschnittlich ausgebaute Nahverkehrsnetz sowie die digitale Vernetzung auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene. Die Nachfrage nach Büroimmobilien hat auch ohne größere Ansiedlungen im Zuge der Brexit-Diskussionen mittlerweile Rekordhöhen erreicht.

Auch Städte abseits der Topstandorte haben gute Voraussetzungen für dynamisches Wachstum. So gelang der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn, die in der Kategorie Vernetzung Rang 12 erzielen konnte, ein umfassender Strukturwandel von einer eher monostrukturellen Parlamentsstadt hin zu einem lebendigen, weltoffenen und überdurchschnittlich gut vernetzten Wirtschaftsstandort“, ergänzt Andreas Trumpp MRICS, Head of Research Deutschland bei Savills Investment Management. (ahu)

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