Gold glänzt in turbulenten Zeiten

13.03.2020

Joe Foster, Portfolio Manager and Strategist bei VanEck/ Foto: © VanEck

Im Februar war die Ausbreitung des Coronavirus das beherrschende Thema auf den Märkten weltweit, und der Goldmarkt bildete da keine Ausnahme. Während noch die Auffassung herrschte, die Auswirkungen des Coronavirus könnten eingedämmt werden, und der S&P 500® daher auf ein neues Allzeithoch zusteuerte, erreichte der Goldpreis am 5. Februar seinen tiefsten Stand im Monat. Als mehr Infektionen aus Südkorea gemeldet wurden, trübten sich die Aussichten ein, und der Goldpreis kletterte am 24. Februar auf ein Siebenjahreshoch von 1.689 US-Dollar je Unze. Gold-Indexfonds verzeichneten erstmals Zuflüsse an 25 Tagen in Folge. Als angesichts der Infektionen in Italien, dem Iran und den USA in der letzten Monatswoche jedoch klar wurde, dass sich das Virus weltweit ausbreitet, gerieten die Märkte ins Wanken. Die Aktienbörsen stürzten ab und lösten eine Flucht in liquide Mittel, Margin Calls und einen ungewöhnlichen Handel mit Derivaten aus. Als sicher geltende Anlagen wie Gold, Goldaktien und der US-Dollar gaben inmitten dieses Chaos nach. Der Goldpreis fiel im Laufe des Monats um 3,47 US-Dollar je Unze, was einem Rückgang von 0,2% entspricht. Der NYSE Arca Gold Miners Index (GDMNTR) gab um 8,13 % nach und der MVIS Global Junior Gold Miners Index (MVGDXJTR) um 10,41 %.

In der Vergangenheit erholten sich Goldaktien nach einer Panik

Der Ausverkauf von Goldaktien war zwar schmerzhaft, ist aber nicht ungewöhnlich, wenn Aktienmärkte in Panik geraten. Das jüngste Beispiel dafür ist der Crash von 2008 in der Finanzkrise. Nach der Lehman-Pleite am 15. September 2008 sackte der Goldpreis lediglich um 10% ab, ehe er vom 27. Oktober an wieder höher tendierte. Der GDMNTR verlor im selben Zeitraum 48%, erholte sich jedoch in einem klassischen V-förmigen Verlauf und erreichte am 16. Dezember 2008 wieder das Niveau von vor der Lehman-Pleite. Im Gegensatz dazu erreichte der S&P 500 nach einem Sturz um 46% erst am 6. März 2009 seinen Tiefpunkt. Und erst im Januar 2011 hatte er die Verluste nach der Lehman-Pleite wieder wettgemacht. Während also der breite Aktienmarkt mehr als zwei Jahre brauchte, um den verlorenen Boden gutzumachen, erholten sich Goldaktien rasch und setzten ihren Bullentrend fort. Unseres Erachtens wird sich im Rückblick zeigen, dass der durch den Schwarzen Schwan „Coronavirus“ ausgelöste Absturz der Börsen eine Kaufgelegenheit für Goldaktien bot. Ob das Schlimmste schon hinter uns liegt, muss aber jeder selbst einschätzen.

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