Gibt es einen „richtigen“ Zeitpunkt für den Immobilienkauf?
04.03.2021
Sebastian Reccius, Vorstandsmitglied der DI Deutschland.Immobilien AG / Foto: © DI Deutschland.Immobilien AG
Damit sich eine Immobilie als lohnende Anlage entpuppt, gilt es, einen detaillierten Finanzierungsplan aufzustellen. Vor allem junge Investoren sollten den Markt sondieren. Eine professionelle Beratung kann dabei helfen, die aktuellen Entwicklungen im Markt sowie im privaten bzw. beruflichen Lebensumfeld im Blick zu behalten und angemessen auf Veränderungen zu reagieren. Ein Baufinanzierungsvertrag mit einem Maximum an Flexibilität in Bezug auf Laufzeit und Tilgungssumme stellt dafür die Weichen, da sich beispielsweise unkontrollierbare Veränderungen der Einkommenssituation in jungen Jahren auf die Zahlungsfähigkeit auswirken können. Folglich spiegelt sich diese Unsicherheit im Alter für einen Immobilienerwerb wider. Ebenfalls sorgen erhöhte Preise dafür, dass ein Erwerb für einige Menschen nicht mehr im Bereich des Möglichen liegt. Viele Banken verlangen zudem einen verhältnismäßig hohen Anteil an Eigenkapital, um sich selbst abzusichern. Dadurch entstehen Summen, die eine oftmals zu hohe finanzielle Belastung für junge Berufsanfänger oder Geringverdiener darstellen. Jedoch lassen sich auch große Beträge durch ein frühzeitiges Investment stemmen. Geringe Tilgungsraten mit langer Laufzeit stellen ein praktikables Modell für junge Menschen dar, um noch vor dem Renteneintritt ihre Schulden begleichen zu können und im Alter mietfrei zu leben.
Früh übt sich
Junge Menschen sehnen sich immer häufiger nach Absicherung in unsicheren Zeiten. Für viele kommt dabei ein Investment in eine Immobilie infrage, denn ein Großteil der Generation der 18- bis 29-Jährigen sieht im Eigenheim eine große Chance zur Altersabsicherung. Jedoch blicken allen voran Berufseinsteiger sowie Studierende in eine noch ungeklärte Zukunft und leben häufig in großen Städten mit wenig verfügbarem Wohnraum. Wer sein Geld ungeachtet dessen schon in jungen Jahren investieren möchte, für den stellen etwa Mikroappartements eine Option dar. Diese kleinen Eigentumswohnungen liegen oft sehr zentral, wodurch sie sich besonders gut zur Vermietung an Studierende, Pendler sowie Singles eignen. Langfristige Mieteinnahmen bieten dazu eine finanzielle Absicherung, die die Eigentümer nicht an einen bestimmten Ort bindet. Denn durch den Erwerb einer Mikroimmobilie fallen keinerlei Verwaltungsaufgaben an, wodurch junge Eigentümer auch im Fall eines Umzugs oder durch eine veränderte Lebenssituation ortsunabhängig profitieren. Dazu sorgen in der Regel kleinere Kreditsummen dafür, dass sich ein Investment deutlich erschwinglicher gestaltet. Durch die Aufteilung der Raten auf eine deutlich längere Tilgungslaufzeit verringert sich die kurzfristige finanzielle Belastung, was dem oftmals kleineren Geldbeutel der jungen Anleger zugutekommt.
Altersvorsorge kennt kein Alter
Unsere Gesellschaft wird immer älter, was neben den bereits genannten Gründen auch an einem gesünderen Lebensstil sowie einer besseren medizinischen Versorgung liegt – mit den Jahren steigt die Zahl der Gruppe „65-Plus“ folglich immer weiter an. Ebenfalls verringert sich die Größe der neuen Geburtsjahrgänge, wodurch die Gruppe der älteren Menschen in der Gesellschaft prozentual den größten Teil ausmacht. 5 Daraus ergibt sich ein wachsender Markt für Pflegeeinrichtungen und eröffnet Chancen für Anleger. So lässt sich beispielsweise durch den Kauf einer Einheit in einer Seniorenresidenz eine mittel- bis kurzfristige Altersvorsorge bewerkstelligen. Dabei eignen sich Pflegeimmobilien nicht allein als Vermietungsobjekt, denn im Falle eines akuten Eigenbedarfs rücken Besitzer oder Angehörige direkt an die oberste Stelle der Warteliste. Im fortgeschrittenen Alter bringen Investoren darüber hinaus gute Argumente für einen Bankkredit mit, da der Verdienst in den letzten Jahren der beruflichen Tätigkeit oftmals höher ausfällt als noch zu Beginn der Karriere. Häufig kommen größere Summen an Erspartem hinzu, die sich positiv auf die Tilgung auswirken. Somit muss die ältere Generation keineswegs davor zurückschrecken, einen Immobilienerwerb in den Blick zu nehmen. Es lässt sich also festhalten, dass jedes Alter vielschichtige Möglichkeiten bereithält, um eine finanzielle Absicherung zu erreichen. In welchem Alter sich der Einzelne für ein Objekt entscheidet, spielt also eine Rolle, sollte jedoch nicht im Fokus stehen, da sich zu jedem Zeitpunkt vom Mietzins profitieren lässt.
Gastbeitrag von Sebastian Reccius, Vorstandsmitglied der DI Deutschland.Immobilien AG