Geldmaschine Goldsparpläne – Strukturvertrieb 2.0
13.02.2020
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Der Stift-Schmeißer gibt Gas
Die Referenten stellen auch das Verkaufsgespräch vor. Es funktioniert über eine Reihe von Suggestiv-Fragen, die den Kunden zu Edelmetall-Sparplänen als optimales Produkt für seine Anlage-Bedürfnisse führen. Um die Seriosität zu betonen, erklärt der Vermittler, dass sich theoretisch alle Kunden gleichzeitig ihr Gold aushändigen lassen könnten. Den ein oder anderen Betrugsskandal bei Goldvertrieben hat es ja schon gegeben.
Zum krönenden Abschluss kommen die „Heißmacher“ mit Mindset & Motivation. Der vorletzte Referent beginnt seinen Part am Tisch sitzend und Mittag essend. Das sollte wohl demonstrieren, wie entspannt er ist und wie wenig ihn das alles interessiert, da er eh „vollhängt“. In seiner Ansprache erwähnt er folgerichtig, dass er so viele Vertriebspartner in seinem Team habe, dass er die Umsatzschwachen schlichtweg vergesse. Dann nimmt er einen Flipchart-Marker und schmeißt ihn mit aller Wucht gegen die Wand. Das symbolisiert, dass man hart arbeiten muss – wie ein Pfeilbogen, den man weiter und weiter spannt und erst beim absoluten Anschlag den Pfeil abfeuert.
Arche Noah der HMI-Vertriebler
Der letzte Referent, der CEO des Vertriebes, begeistert die Teilnehmer für das Struktur-Geschäftsmodell. Es geht um Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten. Zur Untermauerung bringt er reale Beispiele anhand der anwesenden Führungskräfte. Der Stiftwerfer verdiene monatlich zwischen 30.000 und 60.000 Euro. Ziel seien dieses Jahr 100.000 Euro im Monat.
Zwischendurch schreit und brüllt der CEO. Warum der Durchschnitts-Deutsche nicht gern über Geld rede? Weil er keines habe! Als Lösung bietet er die Karriere in seinem Goldsparplan-Strukturvertrieb. Übrigens auch ein beliebtes Auffangbecken für eingefleischte HMI- oder ERGO Pro-Vertriebler, so wie der CEO selbst. Einige von ihnen, sogar alte Sechser, arbeiten nämlich jetzt in diesem Unternehmen – the show must go on! (sh)