Geldanlage und Gemeinnützigkeit gehen Hand in Hand
23.04.2021
Dr. Tobias Schmidt, CEO f-fex - Foto: © f-fex
Seit einigen Jahren sind Robo-Advisor in Deutschland aktiv. Mittlerweile sind die Angebote der digitalen Vermögensverwalter vergleichsweise groß. Mit my-si ist nun ein neues Produkt aus dem Hause f-fex auf dem Markt, das sich durch einige Besonderheiten von vielen Wettbewerbern abhebt. Grund genug für ein Gespräch mit Dr. Tobias Schmidt, dem CEO von f-fex.
finanzwelt: Herr Dr. Schmidt, können Sie uns zunächst das Tätigkeitsspektrum der f-fex AG näher beschreiben? Dr. Tobias Schmidt: Die niedrigen Zinsen machen Sparern, Produkt-Anbietern und Beratern gleichermaßen zu schaffen; viele Spar- und Versicherungsprodukte sind im Zinsumfeld unattraktiv geworden. Wir von der f-fex AG bieten Versicherern, Banken, Finanzvertrieben und Vermögensverwaltern effiziente digitale Lösungen für die hauseigenen Anlage- und Vertriebsprozesse. Mit unserer ganzheitlichen, digitalen Advisory-Plattform denken wir Vermögensmanagement neu. Sämtliche Anlageprozesse, von der Anlagestrategie über Portfoliomanagement, Kunden-Onboarding und Beratungstrecke bis hin zum regulierungskonformen Reporting können darüber digital abgebildet werden. Vor kurzem haben wir eine Variante dieser Plattform als nachhaltiges Geldanlagekonzept unter dem Namen my-si auch Privatkunden zugänglich gemacht. Darüber hinaus bewerten wir mit unserem eigens entwickelten, prognoseoptimierten Ratingverfahren Investmentfonds und Portfolios. Kurz: Wir bündeln bei f-fex umfangreiches Fonds- und Versicherungs-Know-How und setzen diese digital für verschiedenen Kundengruppen um.
finanzwelt: Sie küren jährlich die German Fund Champions. Kam es bei den aktuellen Siegern auch zu „Überraschungen“? Dr. Schmidt: Basis des Bewertungsverfahrens bei den German Fund Champions ist das f-fex Fondsrating. Und in der Tat war es im vergangenen Jahr nicht leicht, in einem herausfordernden Marktumfeld die hohen Ansprüche, die dieses prognoseooptimierte Fondsrating für eine Top-Platzierung verlangt, zu erfüllen. Dennoch haben eine ganze Reihe von Anbieter mit ihren Fonds ihre Kompetenz und Kundenorientierung sehr gut unter Beweis gestellt! Ziel der German Fund Champions League ist es, AnlegerInnen einfach und schnell eine Orientierung bei der Fondsauswahl in den wichtigsten Kategorien Aktien, Renten, Mischfonds, Nachhaltigkeit und ETFs zu bieten. Das ist uns, so glauben wir, nun zum zweiten Mal – gemeinsam mit dem Finanzportal finanzen.net – ganz gut gelungen.
finanzwelt: Modernität und Digitalisierung halten im Finanzbusiness zunehmend Einzug. Robo-Advisor haben sich etabliert. Wie schätzen Sie generell die Aussichten von Robo-Advisory im Finanzvertrieb ein? Wird es auch zu Konzentrationsprozessen i.S.v. Verdrängungswettbewerb kommen? Dr. Schmidt: Das Konzept der Robos, schnell, digital, kostengünstig und ohne viel Aufwand Geld anzulegen, auch kleinere Beträge, kommt bei immer mehr AnlegerInnen an. Das über Robos gemanagte Volumen ist noch überschaubar, die Wachstumsraten und die Entwicklung in anderen Ländern zeigen aber, dass wir in Europa bei der digitalen Geldanlage noch am Anfang stehen. Der langfristige Erfolg hängt natürlich von der Skalierbarkeit und dem Umfang der verwalteten Vermögen ab. Nicht alle können und werden mithalten. Das zeigt die bereits laufende Konsolidierung. Die meisten Robo Advisor sind in einem freundlichen Börsenumfeld gestartet. Der Crash 2020 war für sie die erste große Belastungsprobe und hat erhebliche Spuren in der Performance hinterlassen. Die Ergebnisse lagen zwischen minus neun und minus 24 Prozent. Anders bei my-si: Das ausgewogene my-si Portfolio hat z.B. auf 12 Monatssicht knapp 8% erzielt, auf zwei Jahressicht knapp 24 Prozent. Die Zahlen zeigen, dass unsere Fondsauswahllogik gut funktioniert. Fonds mit einem ISS ESG Rating in Kombination mit einem f-fex Fondsrating von mindestens A oder B können die Benchmark also kurz- wie langfristig deutlich schlagen.