Gefährlicher Boom bei Büroimmobilien?

19.02.2019

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Die momentane Strategie der stationären Anbieter, sich – wie es aktuell die Nonfood-Discounter unternehmen – über den sehr günstigen Preis gegenüber dem Online-Handel zu positionieren und in die Fläche und somit in die Kundennähe zu investieren, gehe momentan auf. Die andere Strategie, auf die Stärken des stationären Geschäfts zu setzen und in Warenpräsentation, Beratung, Erlebnis, Gastronomie und Freizeitelemente zu investieren, funktioniere momentan ebenfalls. „Beiden Strategien ist gemein, dass erhebliche Investitionen in das für den Kunden Offensichtliche notwendig sind und zudem, quasi im Hintergrund, in digitale Abläufe bei IT, Datenanalysen, Marketing und Personal investiert werden muss“, so Müller. „Mittelfristig wird es dadurch zu einem weiteren Konzentrations- und Professionalisierungsprozess in allen Bereichen des Handels kommen, auch im Lebensmittel- und Drogeriemarkt.“

Wo gibt es noch Logistikflächen?

Die zunehmende Bedeutung des Online-Handels hat auch Auswirkungen auf den Logistikimmobilienmarkt. So entwickelt sich hier eine starke Assetklasse, die zentrale Autobahnstandorte sowie den Rand unserer Städte verändert. Nachdem im Jahr 2017 hinsichtlich der Fertigstellung und des Investitionsvolumens Rekordwerte erreicht wurden, machte sich in diesem Jahr ein Mangel an verfügbaren Objekten auf dem Markt bemerkbar. Zudem fehlen Grundstücke für weitere Bautätigkeit. Langwierige Genehmigungsverfahren bremsen zudem die Fertigstellungsaktivitäten. „Mit diesen wachsenden Engpässen lässt sich der Rückgang sowohl von Investitionen in Logistikimmobilien als auch des Fertigstellungsvolumens gegenüber dem Vergleichszeitraum 2017 erklären“, so Andreas Schulten.

Aus den oben genannten Gründen kam es im vergangenen Jahr erstmals seit 2015 wieder zu einem Rückgang des Flächenneuzugangs. So wurden mit 3,9 Mio. m² 4,6 Mio. m² weniger Logistikfläche fertig gestellt als im Vorjahr. Rückläufig entwickelte sich auch das Investmentvolumen, das mit 3,9 Mrd. Euro um 2 Mrd. Euro unter dem Vorjahreswert lag. Ursächlich hierfür ist für Schulten jedoch weniger eine fehlende Nachfrage als ein zunehmender Angebotsengpass auf dem Markt. Ähnlich wie auf den meisten Wohnungsmärkten.

„Die ungebrochen hohe Nachfrage nach Logistikflächen wird aber dafür sorgen, dass sich die Neubautätigkeit im Jahr 2019 wohl weiterhin auf einem hohen Niveau bewegen wird“, meint Schulten. Im starken Maße mache sich die Knappheit an Grundstücken auch für die immer stärker wachsende urbane Logistik bemerkbar, da die Situation hier mit der Flächenkonkurrenz zu Wohnungen und Büros ohnehin bereits angespannt ist. Als Folge steigt zusätzlich der Druck auf die peripheren Lagen im weiteren Umkreis der Metropolen.

Welche Assetklasse derzeit einen Aufschwung erlebt, erfahren Sie auf Seite 6