Für Versicherer ist das Glas halb leer

27.06.2019

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„Wir sind besser als der Durchschnitt“

Der Versicherungsbranche mag es an Optimismus mangeln, fehlendes Selbstbewusstsein kann man der Branche wahrlich nicht vorwerfen. So halten sich 43 % der Unternehmen für technologisch und organisatorisch besser gewappnet als ihre direkten Wettbewerber. Lediglich jedes achte befragte Unternehmen sieht sich in einer schwächeren Position. Die Versicherungsvermittler sind etwas weniger selbstbewusst als die Produktgeber. So gaben von diesen 32 % an, sich besser als ihre Wettbewerber einzuschätzen, 18 % glauben, dass die Konkurrenz besser ist.

Wo bleiben die Neuheiten?

Dass die Versicherungswirtschaft eher pessimistisch in die Zukunft blickt, könnte auch damit zusammenhängen, dass sie kaum Ideen hat, wie sie in Zukunft Wachstum generieren soll. So bleiben viele Versicherer auf der Einnahmenseite ihren etablierten Strategien treu. 76 % der Unternehmen gaben an, dass das Gewinnen von Kunden immer noch das Hauptstandbein für Wachstum sei. Immerhin 67 % der befragten Versicherer fokussieren sich parallel verstärkt auf Cross-Selling-Strategien mit Stammkunden. “Die Differenzierung gegenüber Wettbewerbern findet in der Versicherungsbranche noch stark über den Preis statt, besonders bei Sachversicherungen. Damit ist praktisch jeder Versicherer gezwungen, Organisation und Prozesse akribisch nach Einsparpotenzialen abzusuchen. Kunden honorieren allerdings auch schnelle und fundierte Beratung über diverse Kanäle sowie Produkte, die sich ihrer Lebenssituation ständig anpassen. Diesen Wachstumspfad mit loyalen Kunden sollten mehr Assekuranzen stärker verfolgen”, erläutert Christian Diemaier, Leiter des Geschäftsbereichs Insurance von Sopra Steria Consulting.

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