Für Altersvorsorge ausgezeichnet

20.02.2017

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Die Preisträger 

„Angesichts der vielen hochkarätigen Bewerbungen fiel die Auswahl der Preisträger dieses Jahr besonders schwer“, ließ die Jury verlauten. Daher wurde in der Kategorie „Großunternehmen“ ein gemeinsamer erster Preis vergeben, den die Deutsche Lufthansa und Thyssen-Krupp erhielten.

Im Rahmen eines konzernweiten bAV-Umstellungsprojektes überführt die Deutsche Lufthansa zunächst die Altersversorgungszusagen für ihre Führungskräfte von einem "Defined-Benefit-Modell" auf ein neues beitragsbasiertes Modell ("Defined-Contribution-Modell"). „Wir haben bereits bei der Konzeptentwicklung an die Umstellung gedacht und einbezogen, was die Führungskräfte bei der Entscheidung bewegen könnte. Hierbei haben wir externe Berater mit umfassender Praxiserfahrung hinzugezogen. Das hat sich bei der Umsetzung dann später ausgezahlt“, betont Jörg Jeebe, Leiter Projekt Executive Corporate Pension bei der Deutschen Lufthansa. Statt der herkömmlichen Standardangebote haben die Mitarbeiter die Möglichkeit, ihr bAV flexibel an den individuellen Vorsorgebedarf anzupassen. Von dem neuen Modell werden rund 900 Führungskräfte persönlich überzeugt; sie gehen nun ihrerseits als „Fackelträger“ für die weiteren bAV-Umstellungen voran.

Ebenfalls auf flexible, individualbasierte Lösungen statt One-size-fits-all setzt Thyssen-Krupp. Der Industriekonzern ersetze ein herkömmliches bAV-Modell durch einen neuen kapitalmarktorientieren Vorsorgeplan. Die Jury betont: In der bAV-Verwaltung und -kommunikation schöpft das Unternehmen die Chancen der Digitalisierung voll aus. „Wir haben eine bAV zum Anfassen und Ausprobieren geschaffen. Möglich wurde dies durch den Einsatz neuer Technologien und Kommunikationswege z.B. Erklärvideos, Online-Portal mit Versorgungslückenrechner“, erklärt Petra Krumsdorf, Head of Benefits & Pensions bei Thyssen-Krupp. Die Mitarbeiter können über eine innovative Online-Plattform nicht nur die Höhe ihrer Eigenbeträge und die gewünschte Auszahlungsoption anpassen, sondern werden über einen individuellen Versorgungslückenrechner bei der treffsicheren Vorsorgeplanung unterstützt.

ECE Projektmanagement erhielt den ersten Preis in der Kategorie "kleine und mittlere Unternehmen". Aus Sicht der Jury war hier insbesondere der außergewöhnlich hohe bAV-Durchdringungsgrad hervorzuheben. So beteiligen sich 95 Prozent der Mitarbeiter mit Eigenbeträgen am Aufbau einer Zusatzvorsorge, seitdem der Betreiber von Einkaufszentren eine neue bAV eingeführt hat. Erreicht wurde dies durch ein „Opting-Out-Modell“, bei dem die Mitarbeiter automatisch für die Beteiligung am Pensionsplan angemeldet werden, aber austreten können, sofern sie dies wünschen. Dieses Modell wurde in Deutschland noch wenig in der Praxis umgesetzt. Der Betreiber von Einkaufszentren honoriert außerdem jeden Mitarbeiterbeitrag in die bAV durch einen zusätzlichen Arbeitgeberbeitrag ("Matching Contribution"). Somit motiviert das Unternehmen seine Mitarbeiter, eigeninitiativ etwas für ihre Altersversorgung zu tun. „Eine arbeitgeberfinanzierte Altersversorgung ist der ECE als Familienunternehmen sehr wichtig, um die Mitarbeiter im Alter über die gesetzliche Rente hinaus abzusichern. Darüber hinaus lag uns aber auch das Thema Eigenvorsorge am Herzen. Mit unserem neuen Pensionsplan hoffen wir, den Mitarbeitern dabei helfen zu können, zukünftig ihren Lebensstandard im Alter halten zu können“, führt Wibke Thormählen, Head of HR Policies & Labor Law bei der ECE aus.

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