Europameisterschaft und Olympia – wie sportlich läuft dazu noch die Börse?

12.07.2021

Dr. Markus C. Zschaber, Geschäftsführender Gesellschafter, V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft / Foto: © V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft, Dr. Markus C. Zschaber mbH

Es gibt aber in diesem Markt nicht nur Nike und Adidas. Auch der deutsche Adidas-Rivale Puma – Börsenwert rund 15 Milliarden Euro – ist bei der Fußball-Euro und bei Olympia vertreten. Und der Puma-Aktienkurs hat wie der von Nike schon längst wieder das Vorkrisenniveau übertroffen, liegt sogar derzeit gut 20 Prozent höher als zu Beginn der Corona-bedingten Turbulenzen. Grund dafür könnte auch der neue, alte Fokus sein: Puma war einige Jahre Spielball von Luxusgüterherstellern, die das Lifestyle-Potenzial von Puma erkannt haben wollten. Der französische Konzern Kering, der 2018 noch Mehrheitseigentümer war, hat in den letzten Jahren peu à peu seinen Anteil reduziert auf bis zuletzt nur noch knapp 5 Prozent. Der Notierung von Puma hat das offenbar gut getan.

Dass die Sportartikelbranche aber kein Selbstläufer ist, zeigt das Beispiel Under Armour. Das erst Mitte der Neunziger Jahre gegründete Unternehmen aus Baltimore bringt zwar immerhin schon neun Milliarden Dollar auf die Börsenwaage, nachdem es sich in den vergangenen Jahren in einigen Bereichen wie Football und Fitness etabliert hatte und auch als Shooting Star mit goldener Zukunft gehandelt wurde. Nachdem aber die Unterstützung von Donald Trump durch den Firmengründer für Unruhe sorgte und die Expansionspläne des Unternehmens sich als zu ambitioniert erwiesen, bekam Under Armour mehr negative als positive Schlagzeilen. In Deutschland etwa wurde zuletzt bekannt, dass die Kooperation zwischen Under Armour und dem Kult-Club FC St. Pauli scheiterte. Entsprechend ruhig ist es um Under Armour auch an der Börse geworden.

So sind und bleiben es auch die Großen, die nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch am Aktienmarkt im Rampenlicht stehen: Langfristig orientierte Anleger sollten Nike und Adidas als Papiere im Sportbereich auf dem Schirm haben. Bekommt Adidas durch einen Verkauf endlich das Reebok-Thema in den Griff, dürfte die Aktie gegenüber Nike Nachholpotenzial haben. Puma ist allein aufgrund seiner geringeren Größe etwa für Börsianer mit einer größeren Risikoneigung.

Kolumne von Dr. Markus C. Zschaber, Geschäftsführender Gesellschafter, V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft, Dr. Markus C. Zschaber mbH in Köln

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