Europa bleibt attraktiver Immobilienmarkt

01.02.2017

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Investmentmarkt Deutschland

Aus den aktuellen Ergebnissen geht hervor, dass die Investorennachfrage weiterhin stark ist, denn 60 % mehr Befragte gaben einen Anfragezuwachs an. Das Interesse ausländischer Käufer hat ebenfalls in allen Segmenten zugenommen. Hingegen hat das Angebot an Objekten in allen Marktbereichen nachgelassen. Dabei hat sich auch das Tempo des Rückgangs in den letzten zwei Quartalen merklich beschleunigt. Angesichts dieser Entwicklungen werden nun höhere Erwartungen an die kurzfristigen Kapitalwertentwicklungen gestellt, und zwar sowohl in Primär- als auch in Sekundärmärkten, in denen jeweils ein deutliches Wachstum erwartet wird. Ein überdurchschnittliches Wachstums wird für Berlin und Frankfurt erwartet.

55 % der Befragten gehen davon aus, dass sich der Markt kurz vor dem Höhepunkt des aktuellen Zyklus befindet. Das zeigt sich in der leichten Korrektur der Langzeitprognosen. Dabei soll sich das Wachstum in den kommenden drei Jahren mit Ausnahme des Retail-Segments in allen Sektoren leicht abkühlen. Der Zuwachs des Investment Sentiment Index auf +57, was den stärksten Anstieg seit dessen Einführung im Jahr 2008 bedeutet, unterstreicht dennoch die robuste Dynamik.

Dipl.-Kfm. Jens Giere MRICS, Vorsitzender der Professional Group (PG) Commercial Property der RICS Deutschland: „Der Gewerbeimmobilienmarkt schloss in 2016 solide. Für das laufende Jahr ist zu erwarten, dass erste Auswirkungen des Brexit sowie der sich aktuell abzeichnenden Veränderungen in den USA auch in Deutschland spürbar sein werden. Eine verlässliche Prognose über deren wirtschaftlichen Einfluss auf den deutschen Markt vermag zum jetzigen Zeitpunkt zwar niemand zu tätigen. Diese werden sowohl positiv als auch negativ sein. Dass aber der (wirtschafts-)politische Rahmen hierzulande stabil ist, wird – aller Voraussicht nach – zu einer weiterhin hohen Nachfrage nach Investmentprodukten führen.“

Länder-Ergebnisse im Einzelnen

Im letzten Quartal 2016 haben sich die allgemeinen Bedingungen des Investmentmarkts in ganz Europa noch einmal deutlich verbessert. Die Dynamik in Ungarn, Spanien, Irland und Tschechien ist dabei am günstigsten, denn hier wird ein starkes Mietwachstum aufgrund der gestiegenen Nachfrage von Mieterseite erwartet.

Noch immer haben Städte in Deutschland (München, Frankfurt, Berlin) und Spanien (Madrid, Barcelona) sowie Amsterdam, Lissabon und Dublin die Nase vorn; der positive Trend zeichnet sich aber auch deutlich in einigen kleineren Märkten wie Budapest und Prag ab, wo sowohl Nutzer- als auch Investorensegmente vital sind.

Paris hingegen zeigt ein etwas differenzierteres Bild, denn hier ist man auf Nutzerseite etwas zurückhaltender, was sich schon bei früheren Erhebungszeitpunkten zeigte. Auch in Mailand halten sich die Umfrageteilnehmer trotz der allgemein positiven Stimmung tendenziell bedeckt.

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