„Erneuerbare Energien und Immobilien werden dominieren!“
30.10.2013
**Seit Inkrafttreten des Kapitalanlagesetzbuches (KAGB) im Juli 2013 sind noch keine Alternative Investment Funds (AIFs) von der Finanzaufsicht BaFin genehmigt worden. Hierüber sprach „finanzwelt" mit **Renate Wallauer, Geschäftsführerin der Münchner Anlageberatung dima24.
finanzwelt: Die Initiatoren lassen sich bei der Konzeption KAGB-konformer Produkte Zeit. Wie bewerten Sie das?
Wallauer: Die Unsicherheit ist groß. So gibt es zwar die AIFM-Richtlinie, doch ist die nicht so klar, dass die Initiatoren genau wissen, wie es nun weiter gehen kann. Das wird noch dadurch verstärkt, dass es Ausnahmen und Übergangsregelungen gibt. So müssen die Gesellschaften erst klären, was die Regulierung für sie bedeutet: Wer kann die Kriterien erfüllen und wie? Auch die Kosten spielen eine große Rolle. Wir bewerten es positiv, dass die Branche sorgfältig vorgeht, um auch in Zukunft möglichst attraktive Angebote anbieten zu können.
finanzwelt: Wann werden Sie die ersten KAGB-regulierten Fonds vermitteln können?
Wallauer: Wir erwarten, die ersten KAGB-konformen Produkte im Frühjahr 2014 vermitteln zu können.
finanzwelt: Welche Assetklassen werden dominieren, welche nicht mehr bzw. kaum noch vorkommen?
Wallauer: Erneuerbare Energien werden dominieren, ebenso Immobilien. Gerade Spezialimmobilien wie Pflegeimmobilien, Parkhäuser, Logistikimmobilien oder Studentisches Wohnen sind weiter spannende Investment-Themen. Schiffe und Private Equity spielen dagegen kaum mehr eine Rolle für Privatanleger.
finanzwelt: Wie groß ist auf Anlegerseite das Interesse an AIFs?
Wallauer: Unsere Anleger wissen: Als Sachwert-Investment sind Fonds eine gute Alternative, denn sie ergänzen andere Anlageformen sinnvoll und bringen so das Portfolio in Balance. Und: Anleger können sich mit AIFs an Sachwerten beteiligen, die sonst wesentliche höhere Investionsvolumina voraussetzen würden. Entsprechend erwarten sie mit Interesse die neuen Angebote der Initiatoren. Auch klassische Sachwerte wie Aktien und Immobilien interessieren unsere Anleger. Bedenken bestehen hier jedoch bezüglich der Wertschwankungen im Aktienportfolio bzw. des Mieterrisikos und des hohen Aufwands bei Kauf und Vermietung von Wohneigentum.
Das Interview führte Kim Brodtmann