Enormes Potenzial

13.08.2021

Stephan Schinnenburg, Vertriebs-Vorstand der DFV Deutsche Familienversicherung AG / Foto: © DFV Deutsche Familienversicherung AG

finanzwelt: Noch mal zurück zum Volksmund. Vielfach wird geraten, eher Geld für den Notfall zurückzulegen, als eine kostspielige Versicherung abzuschließen, die man vielleicht nie in Anspruch nehmen wird. Ein Irrglauben? Schinnenburg: Rein rechnerisch und theoretisch betrachtet kann das nach vielen Jahren des Sparens sicherlich funktionieren. Die Realität sieht allerdings nicht selten anders aus. Teure Behandlungen werden in den meisten Fällen spontan notwendig und können durchaus auch in jungen Jahren anfallen. Allein ein Kreuzbandriss, den sich ein junger, tobender Hund schon mal zuziehen kann, schlägt mit rund 1.500 Euro zu Buche. Eine Magendrehung mit 2.000 Euro. Nicht selten haben Tiere auch über ihre gesamte Lebenszeit – ebenso wie wir Menschen – nicht nur ein einziges Mal ein gesundheitliches Problem. Abgesehen von den stationären Behandlungen können auch ambulante Behandlungen in Notdienstzeiten schnell ins Geld gehen. Um all diese finanziellen Risiken problemlos und spontan auffangen zu können, müsste man also schon sehr früh recht hohe Rücklagen bilden.

finanzwelt: Sind die Krankheits- und Haftpflichtrisiken bei Hunden und Katzen völlig unterschiedlich? Schinnenburg: Krankheitsrisiken sind grundsätzlich anderer Natur als Haftpflichtrisiken. Was das Haftpflichtrisiko angeht, lässt sich sagen, dass Hunde generell ein höheres Haftpflichtrisiko bergen als Katzen. Nicht umsonst ist die Hundehaftpflichtversicherung in manchen Bundesländern sogar Pflicht. Haftpflichtschäden, die durch Katzen entstehen, sind in aller Regel durch die Privathaftpflichtversicherung der Halter abgedeckt. Innerhalb der Krankheitsrisiken sind Katzen und Hunde ähnlich und in unserer Tierkrankenversicherung sind weitestgehend alle Krankheiten abgedeckt. Das fängt für Hunde z. B. bei Impfungen und Wurmkuren im Rahmen der Gesundheitspauschale an und geht über Bissverletzungen bis hin zu lebensrettenden Operationen bei z. B. Magendrehung oder Unfällen. Bei Katzen verhält sich das Ganze ähnlich, wobei es hier darauf ankommt, ob es sich um eine Hauskatze oder einen Freigänger handelt. Der Freigänger ist höheren Risiken wie z. B. Unfällen oder Giftködern ausgesetzt. Diese Risiken fallen bei einer Haus- oder Wohnungskatze weg.

finanzwelt: Stimmt es eigentlich, dass nicht nur Menschen, sondern auch Tiere immer älter werden? Und wenn ja, welche Folgen hat das für Ihre Risiko- und Beitragskalkulation? Schinnenburg: Ja, das stimmt. Nicht nur wir Menschen werden immer älter, sondern auch die durchschnittliche Lebenserwartung von Haustieren hat sich drastisch erhöht. Hunde leben etwa doppelt so lange, Katzen sogar dreimal länger als noch vor 30 Jahren. Die Beiträge unserer Tierkrankenversicherung bleiben allerdings ein Tierleben lang gleich. Um das gewährleisten zu können, muss der Kunde mit höherem Alter des Tieres (ab 7 Jahre) eine kleine Selbstbeteiligung tragen. Bei vergleichbaren Produkten müssen Kunden mit steigendem Alter des Tieres oft kündigen, da eine Monatsprämie von z. B. über 100 Euro nicht mehr finanzierbar ist. Mit einer kleinen Selbstbeteiligung von 10 % und dann 20 %, die bei der DFV mit steigendem Tieralter fällig wird, lässt sich dieses Kostenrisiko umgehen.

finanzwelt: Nun sind ja viele Tierhalter eher älteren Jahrgangs und verfügen oft über ein schmales finanzielles Budget. Was empfehlen Sie ihnen als Minimalabsicherung? Schinnenburg: Mit unseren Tarifvarianten DFV-TierkrankenSchutz Komfort oder Premium bieten wir Tierhaltern eine sehr gute Grundabsicherung. Die Philosophie der Produktgestaltung sieht bei all unseren Policen vor, dass für jeden Geldbeutel auch die passende Absicherung vorhanden ist. So natürlich auch bei unserer Tierkrankenversicherung. Alle ambulanten und stationären Leistungen sind in jeder Tarifvariante versichert. Der Kunde entscheidet lediglich, wie hoch der Erstattungssatz sein soll – 60, 80 oder 100 %. Der Beitrag bleibt dann über die gesamte Vertragslaufzeit unverändert. Das ist bei vergleichbaren Produkten meistens nicht der Fall und Tierhalter müssen mit steigendem Alter des Vierbeiners auch steigende Versicherungsbeiträge bewältigen. (hdm)