Einzelhandelsmarkt polarisiert sich

29.01.2020

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Der Online-Handel verändert den stationären Einzelhandel auf sehr unterschiedliche Art und Weise: Während der Lebensmitteleinzelhandel nur wenig Auswirkungen spürt, sieht es im Non-Food-Bereich völlig anders aus. Das schlägt sich auch in den Zukunftserwartungen nieder, wie eine aktuelle Studie von ILG zeigt.

Die Verkaufsflächen im Einzelhandel werden wohl eher sinken als steigen. So gehen in der Studie „Der Mieter im Fokus – Handelsimmobilien neu denken“ 23,7 % der befragten Einzelhandelsmieter von einer zunehmenden Verkaufsfläche aus, ein Rückgang um 3,4 Prozentpunkte gegenüber der Vorjahresuntersuchung. Auch die Zahl der Mieter, die von einer gleich bleibenden Verkaufsfläche ausgehen, ist gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken und liegt mit 41,9 % um 0,7 Prozentpunkte niedriger als 2018. Gestiegen ist hingen die Zahl der Mieter, die von einer sinkenden Verkaufsfläche ausgehen: Teilten bei der Befragung 2018 noch 29,5 % derTeilnehmer diese Meinung, waren es im vergangenen Jahr bereits 32,3 %. Von welcher Veränderung der Verkaufsfläche die Befragten ausgingen, hängt sehr mit dem Bereich zusammen, in dem diese aktiv sind: Während im Food-Segment gerade einmal 4,3 % von einer sinkenden Verkaufsfläche ausgingen, waren es bei den Anbietern im Non-Food-Segment 47,5 %. In der unterschiedlichen Betrachtung spiegeln sich auch die sehr unterschiedlichen Auswirkungen des Online-Handels wider: Während der Non-Food-Bereich sehr stark die Konkurrenz durch Amazon & Co. spürt, bleibt der Food-Bereich davon bislang weitgehend unberührt.

Standorte dürften zunehmen

Obwohl zwar mit einer sinkenden Verkaufsfläche gerechnet werden kann, dürfte gleichzeitig die Zahl der Standorte tendenziell eher steigen: So sagten 62 % der Befragten aus, dass sie mehr Standorte unterhalten möchte, eine Steigerung um 3,9 Prozentpunkte gegenüber der Untersuchung ein Jahr zuvor. Gestiegen aber auch der Anteil der Mieter, die bald an weniger Standorten vertreten sein möchten: Waren es 2018 noch 14 %, so nahm deren Anteil innerhalb eines Jahres um 4,5 Prozentpunkte zu. Auch hier zeigen sich wieder deutliche Unterschiede zwischen Food- und Non-Food-Händlern: Während im Lebensmittelsegment mit 87 % der Mieter mit steigenden Standorten plant, sind es bei den Non-Food-Händlern nur 54,2 %. Mit weniger Standorten planen nur 8,7 % der Lebensmittelhändler, während es im Non-Food-Bereich 22 % sind.

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