Eine Alternative zur Börse

24.04.2019

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Privatinvestoren halten sich (noch) zurück

In der Assetklasse Private Equity dominiert derzeit vor allem eine Anlegerklasse, wie Dr. Werner Bauer erläutert: „Wir sehen – auch unabhängig von der Entwicklung der Aktienmärkte – verstärktes Interesse institutioneller Investoren an Private Equity. Dem kommen wir mit unserem aktuellen Spezial-AIF TS PE Pool II entgegen“, so der Geschäftsführer der BVT-Kapitalverwaltungsgesellschaft derigo. Die Beobachtung, dass institutionelle Investoren verstärkt Private Equity nachfragen, wird auch durch den Zielfondsinvestment-Überblick von Wealthcap gestützt. Demnach möchte jeder dritte institutionelle Investor sein Engagement in diesem Bereich ausbauen. „Im Gegensatz zu institutionellen Investoren sind Privatkunden beim Thema Private Equity leider noch zurückhaltend“, berichtet Dr. Werner Bauer, der aber hofft, dass sich Privatkunden dem Thema in diesem Jahr noch stärker öffnen werden. Seine Meinung begründet er besonders mit der aktuellen Kapitalmarktsituation. „Zwar haben Privatanleger keinen so hohen Anlagedruck wie institutionelle Investoren, da sie keine Negativzinsen auf ihre Liquidität zahlen müssen. Aber letztendlich erzielen auch sie derzeit keine Zinsen, sondern im Zweifel sogar einen realen Wertverlust.“

Private Equity als Krisenabsicherung

Private Equity kann sich aber nicht nur für Investoren, sondern auch für die Unternehmen positiv auswirken. So kam ein Team von US-Forschern in einer Studie zu dem Ergebnis, dass sich Private Equity finanzierte Unternehmen seit der Finanzkrise ab 2007 statistisch besser entwickelten als anders finanzierte Unternehmen. Die Wissenschaftler konnten damit die Behauptung widerlegen, dass Krisen Unternehmen, die auf außerbörsliches Eigenkapital setzen, härter treffen würden. Das Ergebnis begründen die Forscher damit, dass Banken in Krisenzeiten bei der Kreditvergabe restriktiver sind und somit das Wachstum von Unternehmen ausbremsen. Private Equity-Fonds könnten hingegen zum einen ihre Fondsstrukturen und ihr Kapitalpolster nutzen, um ihren Portfoliounternehmen Eigenkapitalfinanzierungen anzubieten und zum anderen dank besserer Bankbeziehungen in höherem Maße Fremdkapital organisieren. Somit stehe Private Equity-finanzierten Unternehmen im Schnitt 6 % mehr Kapital für Investitionen zur Verfügung. Diese Unternehmen würden damit seltener in finanzielle Schwierigkeiten geraten. (ahu)