Ein Pionier feiert Jubiläum

13.04.2021

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Vor zehn Jahren hat Seedmatch seine erste Crowdinvsting-Kampagne gestartet – und mit dazu beigetragen, dieser Anlageform in Deutschland zum Durchbruch zu verhelfen. Das Unternehmen ist längst erwachsen geworden. Vor kurzem wurde ein Rekord erreicht.

Der Ursprung von Seedmatch liegt dort, wo es hoch hinaus geht: In einem Dresdner Kletterpark. Um seine Geschäftsidee zu verwirklichen, ermöglichte es dessen Betreiber im Jahr 2009 100 Investoren, sich an der Finanzierung zu beteiligen. Als Jens-Uwe Sauer den Park besuchte, war er von dem neuartigen Finanzierungskonzept sofort begeistert. Aus seiner langjährigen Tätigkeit als Gründungsberater für Startups hatte er viele vielversprechende Jungunternehmen kennen gelernt – jedoch scheiterten viele an der Finanzierung. So gab es nur wenige Venture Capital-Gesellschaften und die Business Angel-Kultur steckte noch in den Kinderschuhen. Auch waren noch deutlich die Nachwehen der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 zu spüren. Diese erhebliche Finanzierungslücke wollte Sauer schließen – mit der Idee aus dem Kletterpark. Daraufhin gründete er die Seedmatch GmbH. Bis diese ihr erstes Funding auf der Plattform anbot, vergingen noch zwei Jahre, in denen sich das dreiköpfige Team des Dresdner Unternehmens mit rechtlichen und bürokratischen Fragestellungen beschäftigen musste. „Ohne Kampfgeist und Leidenschaft wäre das Ganze nicht möglich gewesen”, erinnert sich Johannes Ranscht, Geschäftsführer der OneCrowd-Gruppe, zu der die Plattform Seedmatch gehört.

Schnelles Wachstum und Expansion

Nachdem das erste Funding endlich gestartet wurde, etablierte sich Seedmatch schnell als Anlaufstelle für startup-affine Investoren sowie junge Unternehmen mit Kapitalbedarf. Alleine zwischen August 2011 und Dezember 2012 wurden 27 erfolgreiche Fundings durchgeführt. Neue regulatorische Entwicklungen beförderten Ende 2012 das Wachstum. So erfolgte das Investment bis dahin in Form einer stillen Beteiligung. Diese war jedoch auf ein maximales Investmentvolumen von 100.000 Euro gedeckelt und damit für Unternehmen mit höherem Kapitalbedarf ungeeignet. Ende 2012 wurde sie durch das bis heute genutzte partiarische Nachrangdarlehen abgelöst, das höhere Volumen ermöglichte. „Dadurch wurde Crowdinvesting als Finanzierungsform für viele weitere Unternehmen interessant, die Anzahl der Finanzierungsrunden und der Investoren sowie das investierte Kapital wuchsen”, erläuterte Johannes Ranscht. Gewachsen ist auch das Geschäftsfeld von Seedmatch. So erhielt das Unternehmen im Jahr 2013 mit Econeers die erste Schwesterplattform, die sich zunächst ausschließlich der Finanzierung von Projekten im Bereich der Erneuerbaren Energien widmete und sich später auch für nachhaltige Unternehmen außerhalb des Energiesektors öffnete. 2015 kam mit Mezzany ein weiteres Vertical im Bereich Immobilien hinzu. Heute arbeitet ein mehr als 20-köpfiges Team für Seedmatch. Die drei Crowdinvesting-Plattformen verzeichnen bislang 189 Finanzierungsrunden, mehr als 84.000 registrierte Nutzer und ein eingesammeltes Kapital von 79,6 Mio. Euro.

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