Ein alter Bekannter und zwei junge Wilde

26.04.2019

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Seit einem Jahrzehnt bewegt sich der Goldpreis im vierstelligen Dollarbereich und nahm zuletzt wieder deutlich an Fahrt auf. Das gilt aber auch für Palladium, das auf dem Markt derzeit für Furore sorgt. Die beiden Edelmetalle sind preislich aber Lichtjahre von einem anderen entfernt.

Der Name des Mannes, der wahrscheinlich als erster Gold als Zahlungsmittel verwendet, ist heute noch wohl bekannt, besonders sprichwörtlich: Krösus, König des kleinasiatischen Königreichs Lydien ließ im sechsten Jahrhundert vor Christus vermutlich erstmals Münzen aus dem gelben Edelmetall herstellen. Auch heute, über zweieinhalb Jahrtausende später, hat Gold nichts von seiner Faszination verloren – und ist zudem noch vielseitig einsetzbar, wie Julius Leineweber erläutert: „Es ist einerseits Rohstoff und gleichzeitig eine universelle Währung. Insbesondere letztere Eigenschaft verschafft Gold eine exklusive Position, denn damit steht es in Konkurrenz zu den vorherrschenden Papiergeldwährungen.“ Laut dem Geschäftsführer der PDG GmbH ist das Edelmetall in gewisser Art und Weise sogar besser als die Geldwährungen. „Die auf Verschuldung und Verzinsung basierenden Papiergeldwährungen sind allesamt davon gekennzeichnet, dass sie ein Verfallsdatum besitzen. Jede nicht goldgedeckte Papierwährung in der Geschichte hat sich früher oder später selbst vernichtet. Gold ist die einzige Währung, die seit Jahrtausenden Bestand hat. Das wichtigste ist aber, dass Gold ein endlicher Rohstoff ist. Gold lässt sich nicht wie die Papierwährungen beliebig vermehren. Es ist somit der Fels in der Brandung der Geldsysteme.“

Gold hebt ab

Nachdem sich der Goldpreis im vergangenen Sommer auf Talfahrt befand und im August sogar deutlich unter der Marke von 1.200 Dollar lag, nahm der Kurs zuletzt wieder deutlich an Fahrt auf. Zwischenzeitlich kostete das Edelmetall sogar über 1.300 Dollar. Als wesentlichen Grund für die Preisdynamik bei Gold macht Ulrich Bock die Entwicklung an der Börse aus. „Der Aktienkursverfall, der im September 2018 begann, und der Goldpreisanstieg lagen zeitlich nahe beieinander“, erläutert der Vertriebsleiter der EM Global Service AG. Er glaubt aber nicht, dass sich die Situation wieder komplett umkehren wird, wenn an den Börsen eine Trendwende stattfindet. „Wir gehen davon aus, dass ein Aktienkursanstieg in den kommenden Wochen dem Goldpreis nicht schaden sollte, eine kurze Pause im Anstieg ist aber zu erwarten.“ Insgesamt schätzt Bock, dass der Goldpreis in den nächsten Jahren wieder zulegen wird. „Konjunkturabschwung, Krise des Weltbankensystems und zukünftig fallender Dollar werden den Kurs von Gold beflügeln.“ Seiner Meinung nach bleibt es damit der stabile Anker jeder Anlage. Auch Julius Leinenweber glaubt, dass die Zukunft im wahrsten Sinne des Wortes „golden“ sein wird und das Edelmetall in den nächsten Jahren seine wahre Stärke zeigen wird. „Zentralbanken bauen ihre Goldbestände kontinuierlich aus. Privatanleger sollten das als Kaufempfehlung aufnehmen.“

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