Dividendenwerte: Portfoliostabilisatoren in schwierigen Zeiten

05.10.2022

Dyrk Vieten, geschäftsführender Gesellschafter von ficon Vermögensmanagement und Manager des nachhaltigen Dividendenfonds ficon Green Dividends-INVEST I / Foto: © Dyrk Vieten

Positiver Sonderfall: dividendenorientierte Nachhaltigkeitsstrategien

Ein Sonderfall sind dividendenorientierte Nachhaltigkeitsstrategien. Sie rücken im Sinne der sogenannten ESG-Klassifizierung (Environment, Social, Governance) mehr und mehr in den Fokus. Nachhaltige Geldanlage ist bekanntlich die allgemeine Bezeichnung für ethisch, sozial und ökologisch verantwortliches Investieren. Die Investments ergänzen die klassischen Kriterien der Rentabilität, Liquidität und Sicherheit um ökologische, soziale und ethische Bewertungspunkte.

Das führt zu einem doppelten Effekt. Denn zum einen erfüllen dividendenorientierte Nachhaltigkeitsstrategien die ESG-Ansprüche der Anleger, die nach Möglichkeiten suchen, ihr Geld mit gutem Gewissen anzulegen und damit Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft zum Guten zu verändern. Und auf der anderen Seite lässt sich feststellen, dass eine deutliche ESG-Verbesserung auch stark mit Outperformance korreliert. Studien belegen, dass Unternehmen, die bei den ESG-Faktoren gut abschneiden, auch insgesamt profitabler sind. Dementsprechend kann ESG ein Indikator für die Rentabilität und das Wachstum eines Unternehmens sein, und entsprechend höher ist die Wahrscheinlichkeit, ein gutes Unternehmen auszuwählen. Die Performance wird erhöht, ­indem gezielt Umwelt- oder soziale Risiken gemieden werden.

Risiko von Greenwashing bestmöglich vermeiden

Wichtig für Investoren ist der Beleg der tatsächlichen ESG-Konformität. Hilfreich ist daher der Nachweis, dass Manager mit einem führenden, auf Nachhaltigkeit spezialisierten Research-Haus zusammenzuarbeiten und sich auf diese Weise bei ihren Investmententscheidungen absichern können. Ein Beispiel dafür ist das auf Nachhaltigkeit spezialisierte Research-Haus ISS-oekom. Deren ESG-Analysen führen für die Anleger zu einer hohen Transparenz bei dem Nachhaltigkeitskonzept, um die Einhaltung der ESG-Kriterien bei allen Investmententscheidungen jederzeit nachvollziehen zu können. Das hilft bei der Prüfung, inwieweit Finanzprodukte tatsächlich nachhaltig sind.

Das ist insofern relevant, als Experten schätzen, dass nur zehn Prozent der Daten tatsächlich nachprüfbar sind und 90 Prozent geschätzt werden. Das Risiko von Greenwashing sollte bestmöglich vermieden werden, indem eben alle Wertpapiere im Anlageportfolio streng nach ESG-Kriterien ausgewählt werden und die Einhaltung dieser ESG-Kriterien jederzeit nachvollziehbar sein müssen.

Gastbeitrag von Dyrk Vieten, geschäftsführender Gesellschafter der Vermögensverwaltung ficon Vermögensmanagement, Düsseldorf, und Manager des nachhaltigen Dividendenfonds ficon Green Dividends-INVEST I