Diese Gefahren gibt es bei E-Autos

22.08.2019

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Technik ist gut – aber Fahrer muss die Kontrolle behalten

Fahrer von E-Autos sind generell interessierter an technischen Innovation, weshalb sie Fahrassistenzsysteme auch häufiger nutzen. Das zeigt eine Umfrage von AXA in der Schweiz, in der 99 % der E-Autofahrer, deren Fahrzeug mit einem Autopiloten ausgestattet ist, angaben, diesen auch zu nutzen. Mehr als die Hälfte der Befragten nutze diesen sogar oft oder immer, am häufigsten auf der Autobahn oder auf Landstraßen.

In unterschiedlichen Studien hat die Abteilung Unfallforschung & Prävention von AXA nachgewiesen, dass Fahrassistenzsysteme, besonders der Notbremsassistent und ESP, dazu beitragen können, Unfälle zu vermeiden. Jedoch steigt mit der zunehmenden Automatisierung auch die Verführung für den Fahrer, die Kontrolle über das Auto der Technik zu überlassen. So gibt es diverse Unfälle, die nachweislich oder vermutlich darauf zurückzuführen sind, dass der Fahrer zu viel Vertrauen in das System hatte.

Welche Folgen ein blindes Vertrauen in die Technik haben kann, zeigt der dritte Crashtest von AXA. Bei dem ist ein E-Autofahrer auf der Autobahn unterwegs und hat den Autopiloten eingeschaltet, der die Längs- und Querführung übernimmt. Obwohl er nach heutiger Gesetzeslage stets auf den Verkehr konzentriert sein muss, vertraut der Fahrer dieser Technik vollkommen und lässt sich ablenken. Als das System im Bereich einer Autobahnverzweigung an seine Grenzen kommt, übergibt es die Fahraufgabe umgehend an den Fahrer. Weil dieser aufgrund der Ablenkung zu spät reagiert, prallt er frontal mit 100 km/h auf einen Anpralldämpfer. Obwohl dieser mehr Energie absorbiert als bspw. ein Betonpfeiler, dürfte der Fahrer mittlere oder schwere Verletzungen davon tragen.

„E-Autos sind im Prinzip genauso sicher wie andere Fahrzeuge. Fahrerinnen und Fahrer sowie andere Verkehrsteilnehmer müssen sich jedoch auf ihre Besonderheiten einstellen und den richtigen Umgang damit finden. Dasselbe gilt für Fahrerassistenzsysteme. Alle heute verfügbaren Systeme müssen ständig überwacht werden. Sie können den Fahrer zwar unterstützen, aber man darf sich nicht zu sehr auf sie verlassen, um die eigene Sicherheit und die der anderen nicht zu gefährden“,  so Unfallforscherin Bettina Zahnd abschließend. (ahu)