Die Zukunft der Finanzberatung
15.12.2016
Christian Schwalb
Welche Probleme ergeben sich daraus:
1.) Die Gesetzgeber erhalten aus verschiedenen mehr oder weniger großen Verbänden und Interessensgruppen Feedbacks und Hinweise.
2.) Jede dieser Gruppen versucht „Ihre“ persönlichen Kontakte in die Politik wahrzunehmen und Einfluss auszuüben.
3.) Der nur sehr selten in einem Verband organisierte Finanzberater – ein Umstand der sich verändern MUSS – wird somit heute von einer Vielzahl an Stellungnahmen förmlich erschlagen. Die Gefahr, sich mit diesen daher erst gar nicht zu befassen, liegt auf der Hand.
4.) Die großen „Gegenspieler“ in diesem Gesetzgebungsverfahren, nämlich die Lobby der VERSICHERER (in Sachen MIFIDII die BANKEN), ist dagegen als Einheit präsent und bringt gezielt Wunschvorgaben ein die nicht im Interesse der freien Finanzberater liegen müssen!
Unsere Sicht auf die Finanzberatung:
- Zwischen den zwei wesentlichen Playern im Finanzmarkt, Banken auf der einen Seite und Versicherern auf der anderen Seite, positioniert sich die freie Finanzberatung
- Sie gliedert sich dabei in viele Bereiche auf, die die unterschiedlichen Zulassungen, die verschiedenen Verbände & Interessengruppen sowie die unterschiedliche Geschäftsmodelle betreffen
- Die Gesetzgebung der Nach‐Finanzkrisen‐Jahre sowie die aktuellen Gesetzgebungsideen lassen den Eindruck zu, dass die freie Finanzberatung weiter zurükgedrägt werden soll
Trotz massiver Umwäzungen und Mitarbeiterreduzierungen in der Banken‐ und Versicherungswelt, konnte die Freie Finanzberatung davon bisher nicht profitieren. Ganz im Gegenteil: Der Bestand ist um ‐10.000 (Stand 01.10.2016: 230.434) Eintragungen im Register der Versicherungsvermittler und ‐3.500 (Stand 01.10.2016: 37.147) im Register der Finanzanlagenvermittler gesunken! Der Altersdurschnitt aller im Register eingetragenen Vermittler liegt (nach Aussage verschiedenster Marktteilnehmer) heute bereits bei über 52 Jahren, so dass sich dieser Trend wohl alleine aufgrund der demographischen Entwicklung weiter fortzusetzen wird.
Wir sind deshalb der Meinung, dass es nicht ausreicht, sich über die aktuell diskutierten Inhalte der IDD zu echauffieren und reaktiv zu handeln. Viel mehr ist es nötig, dass sich die Gruppe der Freien Finanzberater besser zu organisiert um diese zukunftsfähig zu bleiben!
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