„Die Pandemie hat unserem Geschäft kaum geschadet“

13.08.2020

Dr. Stefan M. Knoll, CEO der Deutschen Familienversicherung / Foto: © Deutsche Familienversicherung

Wachstumsausgaben belasten Ergebnis

Auch in diesem Jahr investiert die DFV wieder große Summen in den Vertrieb. So fielen zwischen Januar und Juni hierfür 16,1 Mio. Euro an, eine Steigerung um 3,2 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Durch die hohen Wachstumsausgaben wurde wie erwartet erneut ein Vorsteuerverlust erzielt. Dieser liegt mit 6 Mio. Euro um 2,4 Mio. Euro über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Neben den Vertriebsinvestitionen hat auch ein aufgrund der Corona-Krise um 3,2 Mio. Euro eingebrochenes Kapitalanlageergebnis zum höheren Verlust beigetragen. Bereinigt um diesen einmaligen Effekt aus dem Kapitalanlageergebnis entwickelte sich das Konzern-Halbjahresergebnis den Erwartungen entsprechend. So lag das Ergebnis nach Steuern mit minus 4,1 Mio. Euro 1,3 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert, das versicherungstechnische Ergebnis (HGB) sank um ca. 400.000 Euro auf minus 3,3 Mio. Euro.

Bei der Schadenquote wurde mit 60,5 % exakt der Wert des Vorjahreszeitraums erreicht, die Schaden-Kostenquote konnte um 2,4 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahreswert auf 108,1 % verbessert werden, liegt jedoch immer deutlich über dem Gesamtjahreswert von 2019, der 102,6 % betrug. Das Unternehmen hält weiterhin an seinem Ziel fest, für die Wachstumsphase eine Combined Ratio von 110 % zu erzielen, in der Konsolidierungsphase soll dieser Wert dann auf 90 % fallen.

"Wir sind weiter auf Wachstumskurs. Die COVID-19-Pandemie hat unserem operativen Geschäft kaum geschadet. Natürlich ist die Nachfrage nach Auslandskrankenversicherungen in diesen Zeiten deutlich zurückgegangen. Dies konnten wir in Bezug auf die Stückzahl aber durch andere Produktgruppen kompensieren. Der Vertrieb unserer ausgezeichneten Krankenversicherungen sowie unserer Tierkrankenversicherung läuft sehr gut, sodass wir im Beitrag sogar über dem Zeitziel liegen. Wir sind auf einem sehr guten Weg unsere Wachstumsziele erneut zu erreichen", so Dr. Stefan Knoll, Vorstandsvorsitzender und Gründer der Deutschen.

Finanziell stabil

Mit 218 % lag die Solvency-II Ratio am 30. Juni um 46 Prozentpunkte unter dem Wert zum 31. Dezember. Als Grund für den Rückgang führt die DFV den erhöhten Kapitaleinsatz für signifikante Geschäftszuwächse, erhöhte Investitionen für die Übernahme der CareFlex-Bestände (Personal und IT) sowie eine im ersten Halbjahr angepasst Zinsstrukturkurvenvorgabe der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen (EIOPA) an. Trotz erhöhter Marktrisiken und der Zinsstrukturkurvenkorrektur konnte die Solvency-II Quote zudem im zweiten Quartal um 12 Prozentpunkte gegenüber dem Vorquartal gesteigert werden. Unter Berücksichtigung der Anfang Juli erfolgreich durchgeführten Kapitalerhöhung um knapp 10 % läge die Solvency Ratio inzwischen bei über 300 % und damit deutlich oberhalb des kommunizierten langfristigen Zielkorridors von 180 % bis 220 %.

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