Die drei Marktabschnitte des Osmiums
31.03.2023
Foto: @ Osmium-Institut
Dazu kommen aber auch Spekulanten, die das Osmium-Institut in der Zukunft mit preislich überhöhten Angeboten zum Ankauf ihrer Waren zu bewegen versuchen werden. Die Ironie dabei ist, dass die Osmium-Institute aus Ethical-Sourcing-Gründen solche Quellen für den Ankauf von Rohosmium ausschließen.
Auch die Produzenten von Barren als Sinterbarren werden in diesem Markt keinen Absatz und keinen Exit finden können, denn Sinterbarren müssen, um kristallisiert zu werden, zunächst wieder zurück in Rohosmium umgewandelt und gereinigt werden. Damit besitzen sie einen deutlich niedrigeren Wert als selbst Rohosmium. Es sei noch einmal darauf hingewiesen, solche Produkte nicht zu kaufen. Osmium-Institute nehmen sie nicht als Rohstoffquelle ab und zertifizieren sie auch nicht.
Die Kristallisationsrate bleibt im Laufe der Zeit relativ unverändert. Sie kann mit der technischen Entwicklung zunehmen aber sicherlich nicht in großem Umfang, da die in den Prozess eingewiesenen vertrauenswürdigen Arbeitskräfte im Kristallisationslabor in der Schweiz begrenzt sind. Dieser Prozess kann im Gegensatz zu den Zertifizierungs- und Vertriebskanälen des Osmium-Instituts in Deutschland und anderer Tochterinstitute in der ganzen Welt nicht exponentiell skaliert werden und wird daher immer ein natürlicher Engpass in der Versorgung des Marktes mit kristallinem Osmium bleiben. Wenn die dritte Marktphase beginnt, dann sinken die Bestände an kristallinem Osmium weltweit. Sie haben vielleicht schon von diesem Effekt als „Osmium-Thinout“, also „Osmium-Ausdünnung“ gehört. Damit kristallines Osmium aus dem zirkulären Markt der Post-Institutszeit verschwindet, müsste es an einen Anwendungsmarkt verkauft werden, von dem aus es nicht wieder in den materiellen Sachwertanlagemarkt gelangen würde. Heute ist der wahrscheinlichste Kandidat für das Befeuern dieses Endergebnisses der Schmuckmarkt. Die rote Linie zeigt den qualitativen Verlauf der Mengen an kristallinem Osmium in der Hand von Sachinvestoren. Also Mengen, die an den Schmuckmarkt geliefert werden könnten, wenn Sachanleger bereit sind zu verkaufen. Schlussendlich wird fast alles Sachanlageosmium im Schmuckmarkt enden. Den zeitlichen Rahmen abzustecken, hängt von Preisentwicklungen, Verkaufsbereitschaft und Wachstum der Kaufbereitschaft in der produzierenden Industrie ab. Das Handelsvolumen auf dem Schmuckmarkt ist heute immer noch gering. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Zahl der Designs in den ersten Jahren nur langsam gestiegen ist und sich erst jetzt sprunghaft entwickelt.
Fazit
Mit Ende der Kristallisation, aus egal welchen Gründen, würde zwingend der Nachschub an kristallinem Osmium abreißen. Zu diesem Zeitpunkt wären die Sekundärbörsen (z. B. der www.Osmium-Marketplace.com) die einzige Möglichkeit, neues kristallines Osmium für die Produktion zu erwerben. Die theoretische Marktkapitalisierung des gesamten Osmiums beträgt bei den heutigen Produktionspreisen für kristallines Osmium etwa 35 Milliarden Euro. Dieser Betrag ist jedoch nur dann erreichbar, wenn das gesamte Osmium bei relativ unveränderten Preisen für den Rohstoff und für die Gewinnung von PGM-Lagerstätten in gleichem Maße gefördert wird und alles in den Primärmarkt des Osmium-Instituts für Kristallisation fließt. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass die Entwicklung vom heutigen Stand bis zum Ende des verfügbaren Osmiums völlig ungebremst verläuft. Jede Störung würde allerdings wohl auch einen Preisanstieg zur Folge haben, was durch Sachwertanleger ja durchaus erwünscht wäre.
Abschnitt drei: Verwendung im Luxusmarkt
In dem Maße, wie die Menge an Osmium, die auf den Schmuckmarkt gelangt, mit dem weltweiten Bewusstsein für die Nachfrage steigt, nimmt die Menge an Osmium, die für den Markt der Sachwertinvestoren verfügbar ist, ab. Dies geschieht jedoch nicht auf einmal, sondern in einem langsamen, fließenden Prozess. In dem Maße, in dem die Aufmerksamkeit für Schmuck wächst, werden Sachinvestoren, die das Metall nur zum Zwecke des direkten Weiterverkaufs an Juweliere benötigen, versuchen, mit Osmium zu spekulieren. Wenn diese Investoren beginnen, aus dem Markt auszusteigen und ihr Osmium zu den gewünschten Margen zu verkaufen, wird die Menge an verfügbarem kristallinem Osmium wieder sinken. Vermutlich wird dies nicht auf einmal und nicht so schnell geschehen. Es kann sein, dass Osmium auf dem weltweiten Schmuckmarkt ein Jahr lang im Trend liegt und dann auf die Werte der Vergangenheit zurückfällt, sobald der Trend abklingt. Und natürlich könnte dies wieder und wieder in Wellenbewegungen geschehen. Die letzten Fragen, die sich stellen, sind viel einfacher: Wird das alles tatsächlich so ablaufen wie erwartet? Wird es immer eine praktikable Ausstiegsstrategie für Sachanleger geben, die ihr eigenes Osmium mit einer guten Spanne verkaufen wollen?
Fazit
Es können natürlich keine Versprechungen gemacht werden, wohl aber empirische Beobachtungen: Jedes einzelne Edelmetall, das auf den Markt gekommen ist – und das gilt für alle außer Osmium – hat bereits heute einen starken Preisanstieg erlebt, sobald der Sachanlegermarkt durch internationale Aufmerksamkeit angeheizt wird. Die Frage ist daher weniger, „ob“, sondern eher „wann“ dies geschehen wird. Eine Garantie gibt es nicht, aber auf jeden Fall eine gute lukrative Chance für Langzeitsachwertanleger. Spannend ist vor allem aber, dass Osmium, einmal im Schmuckmarkt angekommen, nur in wenigen Fällen zurück in den Sachanlagemarkt gerät. So wird der Osmium-Thinout tatsächlich das wahrscheinlichste Szenario und damit – und sei es in der fernen Zukunft – wird kristallines Osmium ausgehen. Vermutlich mit extremen Implikationen im Preis, die sicherlich jeden, der bis dahin sein Osmium gehalten hat oder dessen Erben, sehr erfreuen wird.