Die Bitcoin Blase
03.02.2021
Markus Richert, CFP® und Seniorberater Vermögensverwaltung bei der Portfolio Concept Vermögensmanagement GmbH in Köln / Foto: © Portfolio Concept
Geringe Marktkapitalisierung
Dabei gilt der Bitcoin mit einem Anteil von rund 70 Prozent als die mit Abstand größte Digitalwährung. Ihre Marktkapitalisierung kommt einer Berechnung des Anbieters von Coinmarketcap.com derzeit auf rund 500 Milliarden Dollar. Alle Digitalwährungen zusammen kommen der Seite zufolge auf etwas mehr als 700 Milliarden Dollar. Damit kommt die Anlageklasse trotz der jüngsten Rally immer noch auf eine vergleichsweise geringe Größe. Die Aktien des US-Technologiekonzerns Apple sind derzeit rund 2,2 Billionen Dollar wert. Mittlerweile ist der Kurs des Bitcoins auch schon wieder gefallen und weit von seinem Hochstand vor einigen Tagen entfernt. Aktuell wird 1 Bitcoin zu einem Kurs von 32.300 Dollar gehandelt. Anleger weichen verstärkt auf die Nummer zwei aus. Ethereum, nach dem Bitcoin die zweitwertvollste Digitalwährung, stieg am Montag um sieben Prozent auf ein neues Rekordhoch von 1476 Dollar. Damit hat sich der Ethereum-Kurs seit Jahresbeginn nahezu verdoppelt.
Der Bitcoin ist ein Spekulationsobjekt
Bevor man sich als Anleger auf eine Investition in Digitalwährungen einlässt, sollte man sich über eine Sache im Klaren sein. Der Bitcoin ist kein Investment, sondern ein Spekulationsobjekt. Auch wenn der Bitcoin derzeit sicherlich den größten Marktanteil hat, kann keiner mit Sicherheit sagen, welche Digitalwährung sich am Ende durchsetzen wird. Die Blase kann jederzeit platzen und eh man sich versieht notiert der Bitcoin wieder bei 0,08 Cent. Wer Lust am Zocken hat, der kann auch ins Spielkasino gehen. Beim Roulette kann man zum Beispiel nur auf die Farben rot und schwarz setzen. Setzt man als Spieler nur auf eines dieser Felder, steht die Chance – abgesehen von der Null, bei der die Bank gewinnt – 50:50. Eine traumhafte Gewinnchance im Gegensatz zu einer Wette auf eine Digitalwährung. Denn dort sind die notwendigen Determinanten, um eine Gewinnchance zu errechnen unbekannt. Ansonsten bieten sich als Alternative die Aktien von soliden Unternehmen mit erfolgreichem Geschäftsmodell an. Mit einem solchen klassischen Investment kann man sich mit hoher Wahrscheinlichkeit an soliden Dividendenzahlungen erfreuen und von einer Blase ist man derzeit noch weit entfernt. Und selbst wenn man sein Passwort zum Depotzugang vergisst, ist das Investment nicht verloren.
Kolumne von Markus Richert, CFP® und Seniorberater Vermögensverwaltung bei der Portfolio Concept Vermögensmanagement GmbH in Köln
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