Deutscher Altersvorsorge-Index: Es bewegt sich etwas
29.03.2021
Prof. Dr. Michael Heuser, wissenschaftlicher Direktor des DIVA / Foto: © DIVA
Bei ihren Kindern und Enkeln kommt an: Die guten Rentenzeiten sind vorbei. Die Jungen müssen die Renten ihrer Eltern bezahlen, und ihre eigenen Renten in der fernen Zukunft werden nicht mehr finanzierbar sein. Nicht von ungefähr spricht eine Studie von GfK im Auftrag der Generali, die Anfang des Jahres vorgelegt wurde, von den Millennials als einer „gefährdeten Generation“.
„Neue Lust auf Börse“
Doch die Millennials belassen es anscheinend nicht beim Lamentieren. Vermögensberater, Banken, Online-Broker und Fondsgesellschaften berichten von einem Zustrom und vom steigenden Engagement junger Leute an der Börse. Das DIVA-Institut sprach bereits im Herbst und Winter von „Jungen Optimisten“ und einer auffälligen „Jungen Lust auf Börse“. Der jüngste Jahresbericht des Deutschen Aktieninstituts (DAI) vom Februar 2021 bestätigt dies: Aus der Generation der Unter-40-jährigen kamen im vergangenen Jahr rund 1 Million Aktiensparer hinzu, ein Plus von knapp 50 Prozent.
Diese neue „Liebe zur Aktie“ (DAI) ist nicht nur bei der Jugend entflammt. Alle Altersgruppen haben zugelegt, wenngleich die jungen Generationen am deutlichsten. Die Zahl der Besitzer von Aktien und Aktienfonds in Deutschland ist mit 12,4 Millionen Menschen die höchste seit 20 Jahren. In der Winterbefragung des DIVA-Instituts gab jeder Dritte an, sich in näherer Zukunft stärker an der Börse engagieren zu wollen.
Favoriten sind dabei nicht so sehr Einzelaktien, sondern Aktienfonds und fondsbasierte Lebens- und Rentenversicherungen. Mit seiner Altersabsicherung zockt man nicht. Die Menschen lernen aus Börsen-Krimis wie Wirecard oder Gamestop, dass man für langfristiges, solides Sparen Risiken breit streut. Aktienfonds sind eine wunderbare Erfindung der Finanzmärkte; gut sortiert, gleichen sich Risiken gegenseitig und über einen langen Anlagezeitraum aus.
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