Das kann doch jeder

28.10.2020

Foto: © Anna Khomulo - stock.adobe.com

Jetzt laufen die Wechselwochen in der Kfz-Versicherung an. Und jeder Versicherer möchte ein möglichst großes Stück vom Kuchen abbekommen. Affiliate-Marketing kommt dabei eine stetig wachsende Bedeutung zu. Die Produktionsketten kennen dabei kaum ein Limit – nahezu jeder kann mitmachen. Doch nicht alle Versicherer sind schon auf diesen Zug aufgesprungen.

Ein Zitat aus einer Werbung der TARIFCHECK24 GmbH um Affiliates: „Als Partner unseres kostenlosen Affiliate-Programms erwarten Sie hohe Verdienstmöglichkeiten, innovativ-stilvolle Werbemittel und individueller Support. Das Resultat: 75.000 erfolg-reiche Partnerschaften. In Ihrem persönlichen Affiliate-Login-Bereich können Sie alle eigens generierten Leads und Sales in diversen Grafiken, Statis-tiken und Listen dauerhaft gezielt ab-rufen und nachvollziehen – auf Wunsch gefiltert nach Produkt, Zeitraum oder anderen wichtigen Determinanten.“ Wenn das keine Aussichten sind – vor allem für die Monate Oktober und November eines jeden Jahres. Denn dann sind Kfz-Versicherungs-Wechselwochen. Und die Versicherer belohnen das Akquirieren neuer Kunden mit teils stattlichen Prämien. Natürlich gibt es die Knauser, die für jeden neu abgeschlossenen Vertrag ganze 35 Euro ausspucken. Aber so mancher Wettbewerber macht die Taschen weit auf und zahlt bis zu 175 Euro. Was man dafür benötigt, ist nur eine eigene Website oder einen Facebook- bzw. Instagram-Account und dann noch möglichst viele Freunde oder Follower. Versicherungskenntnisse sind hingegen nicht vonnöten. Wenngleich auf diesem Weg auch so mancher freie Vertriebler seine Kasse füttern kann. Die erforderlichen Banner, Logos oder Textlinks gibt es in der Regel kostenlos.

Der Deutsche geht zunehmend online

Dass das Geschäft mit Affiliates erfolgreich läuft, hat natürlich viel mit einem Mentalitätswandel der Kunden zu tun: man geht zunehmend online. Eine Versicherung online abzuschließen, ist in Deutschland inzwischen weit verbreitet. Allerdings werden vor allem einfache Produkte wie Kfz-, Haftpflicht- oder Reiserücktrittsversicherungen im Netz nachgefragt. Dabei finden viele Kunden den Online-Prozess kompliziert und zeitaufwendig. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Rund jeder Zweite (46 %) gibt an, bereits einmal eine Versicherung online abgeschlossen zu haben. „In Zeiten von Kontakteinschränkungen hat es der klassische Versicherungsvertrieb über Hausbesuche oder Filialberatungen ohnehin schwer. Online-Abschlüsse von Versicherungen werden demnächst in den meisten Fällen der Standard sein“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. Allerdings müssen die Anbieter nach Ansicht der Kunden noch nachbessern. So gibt jeder Dritte (35 %), der bereits online eine Versicherung abgeschlossen hat, an, dass der Zeitaufwand hoch gewesen sei. 39 % fanden den Online-Vertragsabschluss kompliziert.

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