Das Glas ist halbleer

24.09.2019

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Family Offices blicken immer mehr in die Zukunft, was sich sowohl auf Anlageentscheidungen als auch auf das eigene Unternehmen auswirkt. Der Blick in die nähere Zukunft ist nicht wirklich positiv – genau wie die Wahl einer bestimmten Assetklasse.

UBS hat gemeinsam mit Campden Wealth Research für den Global Family Offices Report Leiter und Führungskräfte von weltweit 360 Family Offices befragt, die über ein durchschnittlich verwaltetes Vermögens von 917 Mio. Dollar verfügen. Mit der Entwicklung der Aktien konnten die Befragten nicht zufrieden sein. Während die Titel aus den Industrieländern eine durchschnittliche Rendite von 2,1 % um 5,2 Prozentpunkte unter den Erwartungen lagen, war die Situation bei Schwellenländeraktien noch schlechter: Diese erwirtschafteten eine negative Rendite von 1,1 % und damit zehn Prozentpunkte weniger als die Family Offices ursprünglich erwartet hatten.

Deutlich attraktiv erscheinen für die Familiy Offices Investitionen außerhalb der Börse. So erzielte Private Equity bei Direktanlagen 16 % Rendite, bei fondsbasierten Anlagen immerhin noch 11 %, womit das außerbörsliche Eigenkapital das beste Ergebnis aller Anlageklassen erzielte. Die Family Offices profitieren auch vom aktuellen Immobilienboom. So warfen Immobilieninvestitionen im Schnitt einen Ertrag von 9,4 % ab. Wenig überraschend haben die Befragten deshalb ihre Allokationen in dieser Anlageklasse um 2,1 Prozentpunkte erhöht, sodass „Betongold“ mittlerweile 17 % des Durchschnittsportfolios der befragten Family Offices ausmacht.

"Family Offices sind derzeit bestrebt, ihre Allokationen in Immobilien und Private Equity zu erhöhen, das gilt insbesondere für Direktinvestitionen, die ihnen eine bessere operative Kontrolle bieten. Auch wenn Family Offices über die Unsicherheit an den Finanzmärkten besorgt sind, besteht nach wie vor die Überzeugung, dass längerfristige Investitionen höhere Renditen bringen können“, so Sara Ferrari, Head Global Family Office Group  bei UBS, mit Blick auf die Studienergebnisse. "Family Offices haben sich durch volatile Märkte navigieren müssen, was sich in enttäuschenden Anlageerträgen in den meisten Anlageklassen widerspiegelt. Nennenswerte Ausnahmen sind illiquide Anlagen, die sich weiterhin gut entwickelt haben. Immobilien und Direct Private Equity haben die hohen Erwartungen sogar übertroffen, die zu Beginn des vergangenen Jahres in den dynamischen Markt gesetzt wurden“, ergänzt Dr. Rebecca Gooch, Director of Research bei Campden Wealth.

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