Das gibt es nur bei uns Ostfriesen
08.10.2021
Henning Bernau, Vorstand der NV-Versicherungen / Foto: © NV-Versicherung
finanzwelt: Sie sind außerhalb Ostfrieslands ein echter Maklerversicherer. Was können Makler von der NV erwarten? Bernau: Dass wir die Anfragen kurzfristig beantworten und versuchen werden, diese zu aller Zufriedenheit zu bearbeiten. Wir finden zu fast allen Angelegenheiten eine Lösung. Wir sind immer direkt erreichbar und werden auch zukünftig auf unsere Persönlichkeit Wert legen.
finanzwelt: Wenn Sie ein großer Konzern riefe, würden Sie gehen? Bernau: Dann würde man sich wahrscheinlich geehrt fühlen, aber ich glaube nicht, dass irgendein Konzern, den vielen persönlichen Mehrwerten der NV Paroli bieten könnte. Ich glaube, dieses freundschaftliche Miteinander und diesen täglichen Spaß bei der Arbeit, den gibt es nur bei uns Ostfriesen.
finanzwelt: Das Thema Nachhaltigkeit wird zunehmend wichtiger, in Ihrem Unternehmen gibt es ja schon Bestrebungen in diese Richtung. Wie kamen Sie dann auf bessergrün bzw. wie haben Sie Ihre Strategie gefunden? Und was wollten Sie ganz konkret damit erreichen? Bernau: Wir haben bessergrün gegründet, weil wir das Thema Nachhaltigkeit noch mehr in den Fokus rücken wollten und wir zum damaligen Zeitpunkt nur wenig Einfluss auf die ökologische Ausgestaltung hatten. Deswegen haben wir uns zusammen mit unseren Freunden aus Itzehoe dazu entschlossen, mit bessergrün unsere eigene nachhaltige Marke zu gründen. Zugleich haben wir uns überlegt, dass sich bessergrün nicht nur aus Versicherungen zusammensetzt. Dass wir innerhalb der zwei Jahre so eine positive Entwicklung nehmen, hat natürlich niemand vorausgesehen, liegt aber auch an der restriktiven Auswahl an Partnern. Mit der Inter und der Rhion haben wir im Versicherungsbereich zwei Partner gefunden, für die Nachhaltigkeit ebenfalls nicht nur ein Wort ist, sondern die das Ganze auch mit Leben füllen.
finanzwelt: Für die Zukunft, welche Ziele verfolgen Sie zum Thema Nachhaltigkeit? Bernau: Wir als NV wollen hausintern zügig den Status ‚Klimaneutralität‘ umsetzen. Hierzu werden wir einen eigenen Nachhaltigkeitsbereich in diesem Jahr installieren, der sich stetig alle Bereiche anschauen soll, damit wir noch effizienter werden. Wo und wie können wir noch Papier einsparen. Stimmt unser Bezug an Ökostrom und Ökogas noch oder lässt sich dort etwas optimieren. Anschaffung von E-Bikes für unsere Mitarbeiter, kann man das Blockheizkraftwerk noch effizienter betreiben und vieles mehr. Bei der Frage der Nachhaltigkeit dürfen und werden wir nicht stehen bleiben. Es gibt immer und überall Optimierungsbedarf. Darüber hinaus werden wir auch weitere Versicherungsprodukte unter dem Label bessergrün am Markt positionieren, damit der Kunde irgendwann seinen gesamten Versicherungsbedarf nachhaltig absichern kann.
finanzwelt: Wo wollen Sie mit bessergrün hin? Bernau: Wir stehen mit bessergrün aktuell an der nächsten Entwicklungsstufe. Wir haben innerhalb von zwei Jahren bereits die Zahl von 100.000 Bäumen erreicht und merken, dass der Bedarf immer größer wird. Wir hätten uns selbst nicht ausmalen können, dass wir zum einen so gut über die Häuser hinweg zusammenarbeiten können, zum anderen, dass unser einfaches Konzept so gut ankommt. Unser Ziel ist es, dass wir möglichst den gesamten Versicherungsbereich mit grünen Produkten anbieten möchten. Daher sind wir zum jetzigen Zeitpunkt noch offen für weitere Versicherungsunternehmen, die sich unserem erfolgreichen Weg anschließen möchten. Darüber hinaus haben wir in diesem Jahr bereits angefangen, den ‚Nicht-Versicherungsbereich‘ zu öffnen. Dort haben wir mit Mark E einen Partner im Bereich Ökogas und Ökostrom gefunden und mit FutureRent ein sogenanntes Start-up im Bereich E-Mobilität. Es liegen uns weitere Anfragen vor, die aber intensiv geprüft werden müssen, bevor wir Sie mit ins Boot holen. Es wird daher zu einem stetig stärkeren Ausbau an Lizenznehmern kommen. Dies hat zum Ziel, mehr Kapital für den Ausbau der ökologischen Projekte zu generieren. Wir sind mal mit einer Waldfläche in Schleswig-Holstein gestartet, mittlerweile können wir auf Projekte in vielen Bundesländern zurückblicken. Wir wollen in den nächsten Jahren in jedem Bundesland mehrere Projekte anbieten und auch die ökologische Vielfalt abbilden. Wir werden zwar auch weiterhin Wälder aufforsten oder auch alte Bestände schützen, uns aber auch Themen wie Obststreuwiese, Wasser und Wildblumenwiese widmen.
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