Das Gegenteil von Greenwashing

19.12.2019

Peter Jäderberg, CEO von Jäderberg & Cie. / Foto: © Jäderberg & Cie.

finanzwelt: Was genau verstehen Sie unter Greenwashing? Jäderberg» Wenn Sie eine Sportwette eingehen, werden dadurch Tore geschossen? Hoffentlich nicht. Wenn Sie einen ETF kaufen, der ein Index der Aktienkurse von nachhaltig tätigen Unternehmen abbildet, haben Sie dadurch Einfluss auf diese Unternehmen? Absurde Annahme. Wenn ein Fonds in Aktien eines Unternehmens investiert, welches ein HIV-Medikament herstellt, wohin fließt der Kaufpreis? An den Verkäufer der Aktie, aber nicht an das Unternehmen, geschweige denn in ihr Projekt. Werden dadurch mehr HIV-Patienten behandelt? Leider gar nicht. Das letzte Beispiel habe ich von dem klugen Team des CSP-Instituts der Uni Zürich, die nachgewiesen haben, dass man mit einer Investition über die Börse die Welt nicht nachhaltiger macht! Es gibt zwar indirekte Möglichkeiten, beispielsweise durch Einflussnahme auf das Management des Börsenunternehmens oder möglicherweise bei Kapitalerhöhungen, doch dies sind empirisch betrachtet Ausnahmen. Dennoch gibt es massenhaft Fonds und Anlagestrategien des Kapitalmarktes, die sich mit den Etiketten ESG, Sustainability oder gar Impact schmücken, aber ihr suggeriertes Ziel nie und nimmer bewirken können.

finanzwelt: Wieso ist denn ein Investment in Ihren Sandelholzflächen nachhaltig? Jäderberg» Weil in unserem Projekt Mischwälder aufgeforstet werden, die Grundwasser, Fauna und Flora fördern, also keine Monokultur. Damit wird die vom Aussterben bedrohte Spezies des Sandelholzbaumes für die Erde und Milliarden von Nutzern erhalten. Das gefällt dem Weltnaturschutzbund IUCN, der die Rote Liste führt und unser Sandelholz-Projekt öffentlich gelobt hat. Auch unseren Mitstreitern wie dem ethischen Investor Church of England oder die weltführenden Forstinvestoren der Harvard-Universität gefällt das und sie sind ebenfalls eigenständig investiert. Zudem wird aus unseren Sandelholzbäumen das sehr wertvolle ätherische Öl verarbeitet, was unter anderem in Lebensmitteln, Naturkosmetik und Medizin eingesetzt wird. Dafür gelten sehr strenge Reinheitsregeln. Die Liste der Nachhaltigkeitsaspekte unseres Investments ist lang.

finanzwelt: Also alles andere als Greenwashing? Jäderberg» Bei Greenwashing ist nicht die Frage, ob das Investitionsziel nachhaltig ist, sondern ob die Investition Nachhaltigkeit bewirkt. Durch neue Anleger finanzieren wir periodisch neue Baumpflanzungen, die ökologische Bewirtschaftung der Plantage und die Schaffung neuer, nachhaltiger Sandelholz-Produkte, wie hoffentlich neuartige Medikamente. Da der Anleger unternehmerisch an unseren Sandelholz-Plantagen beteiligt ist, ist dieser Mit-Betreiber und damit auch direkter Impact Investor. Das ist das Gegenteil von Greenwashing!

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