Coronavirus stellt Kreditanalyse vor Herausforderungen
18.06.2020
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Flexibilität und agiles Research ist gefragt
Jouandet-Dahlen mahnt zudem davor, allzu schnell wieder auf Erträge, Cashflows und den Verschuldungsgrad zu blicken: „Staatsgesicherte Kredite und Anleihekäufe können zwar helfen, unmittelbaren Liquiditätsdruck zu mindern und so das Überleben nachhaltiger Unternehmen zu sichern. Sie können aber die unvermeidbaren Auswirkungen der Krise auf die Unternehmensverschuldungen, gemessen am Verhältnis der Finanzschulden zum EBITDA, nicht vermeiden.“ Gefragt sei daher Flexibilität bei der Kreditanalyse sowie ein tiefgreifendes und agiles Research, um die Eigenheiten dieser Krise sowie ihrer Auswirkungen herauszuarbeiten und so wirklich nachhaltige Unternehmen zu identifizieren. „Ziel muss es sein, die Spreu vom Weizen zu trennen und so weiterhin wertschaffende und nachhaltige Anlagemöglichkeiten für Investoren zu bieten. Denn trotz aller Herausforderungen ist eines sicher: Die anhaltende Krise hat angesichts der umfassenden Neu-Bepreisung vieler erstklassiger Kredite neue, attraktive Anlagemöglichkeiten geschaffen“, resümiert Jouandet-Dahlen.
MVST-Modell von AXA IM
AXA IM hat für die Kreditanalyse ihr Instrumentarium weiterentwickelt, um sowohl den neuen Marktbedingungen als auch den vielfältigen Unterstützungsmaßnahmen in der ganzen Welt Rechnung zu tragen. Das MVST (Macro, Valuation, Sentiment, Technicals) -Modell von AXA IM stützt sich dabei auf eine Reihe von Quellen. Es befasst sich unter anderem mit der Makroforschung zu den wirtschafts- und geldpolitischen Aussichten, mit Bewertungsfragen im Zusammenhang mit Kreditrisiken und mit der Sentiment-Analyse, die das Marktverhalten untersucht. Dazu floss eine Reihe aktualisierter Überlegungen ein – beispielsweise eine genauere Untersuchung der Lieferketten und des Fußabdrucks des verarbeitenden Gewerbes, die nach der Krise möglicherweise stärker lokalisiert werden. (ah)