Corona keine Immobilienpreisbremse

15.09.2020

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Die Nummer 1 bleibt im Südosten

Bereits seit Jahren führt München die Rangliste der teuersten Immobilienstädte Deutschlands an. So mussten im vergangenen Jahr Immobilienkäufer in der Isarmetropole für den Quadratmeter durchschnittlich 8.079 Euro bezahlen. Dieser Wert dürfte künftigen Käufer aber vergleichsweise günstig vorkommen: So wird im Postbank Wohnatlas von einer realen jährlichen Kaufpreissteigerung von 1,7 % ausgegangen. Aber nicht nur im Südosten, auch im Westen der Republik müssen Immobilienkäufer in Zukunft wohl deutlich tiefer in die Tasche greifen. So wird für Düsseldorf ein jährliches Preisplus von 1,21 % vorausgesagt, nur etwas schwächer dürfte der Preisanstieg rheinaufwärts sein: In Köln werden die Preise für Wohneigentum laut Postbank Wohnatlas um 1,06 % wachsen. Deutlich weiter im Osten wurde die Prognosen hingegen nach oben korrigiert: Nachdem im vergangenen Jahr für Berlin bis zum Jahr 2030 noch eine jährliche Preissteigerung von 0,76 % vorhergesagt wurde, beträgt die Prognose nun 1 %. Damit überholt die Hauptstadt auch Frankfurt, wo jährliche Preissteigerungen von 0,8 % erwartet werden.

Bayern an der Spitze

Mit ca. 70.000 km² ist Bayern das größte deutsche Bundesland. Auch in der Rangliste mit den größten Preissteigerungen steht der Freistaat an der Spitze: Von den 10 Kreisen, denen bis 2030 die höchsten Preissteigerungen für Wohnimmobilien prognostiziert werden, befinden sich gleich sieben im südöstlichsten Land der Republik. Unterbrochen wird die bayerische Dominanz lediglich von der Stadt Heilbronn, dem niedersächsischen Landkreis Cloppenburg und der brandenburgischen Hauptstadt Potsdam. Auch den kreisfreien bayerischen Mittelstädten Landshut und Memmingen werden hohe Preissteigerungen prognostiziert. Dies gilt außerhalb Bayerns auch für die Großstädte Leipzig, Freiburg, Münster, Dresden, Ingolstadt und Mainz.

Die im Münchner Umland gelegenen Kreise Erding und Ebersberg gehören ebenso wie der Landkreis München zu den teuersten Kreisen der Republik. So lagen im vergangenen Jahr die Quadratmeterpreise jenseits der 4.000 Euro-Marke.

Im Osten sinken die Preise

Die Tatsache, dass sich mit Potsdam, Dresden und Leipzig drei ostdeutsche Städte unter den Regionen mit steigenden Preisen befinden, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass in den neuen Bundesländern insgesamt fallende Preise erwartet werden. Der Grund hierfür liegt in der negativen Bevölkerungsprognose für die meisten Kreise und Städte. Neben den bereits genannten Städten bilden auch der Großraum Berlin, Jena und Weimar Ausnahmen von diesem Trend. Aber auch in den alten Bundesländern gibt es Regionen, in denen Wohneigentum in den nächsten Jahren an Wert verlieren dürfte, bspw. in Südniedersaschen und Nordhessen, ebenso im Ruhrgebiet. Wer hier gern in die eigenen vier Wände ziehen möchte, muss deshalb aber nicht zwingend darauf verzichten. „Bei der Kaufentscheidung sollte nicht übersehen werden, dass schon das Wohnen im Eigenheim – auch im Alter – einen hohen Wert darstellt“, so Grunwald. „Schließlich geht es beim Immobilienkauf nicht nur um die Rendite, sondern auch um die Lebensqualität im eigenen Zuhause. Wer unsicher ist, sollte sich Unterstützung holen: Ein Immobilienexperte kann das Investment fachkundig bewerten.“ (ahu)