China wird zu KIna

12.12.2019

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Nicht nur große Player nutzen KI

In China spielt Künstliche Intelligenz nicht nur bei großen Unternehmen wie Alibaba oder Tencent eine wichtige Rolle, sondern auch bei einer Vielzahl kleiner und noch junger Unternehmen. Bspw. forscht seit mittlerweile fünf Jahre LinkDoc mittels Big Data und KI an Krebsbehandlungen und nutzt dafür mehr als 3 Mio. Akten von vornehmlich Brust- und Lungenkrebspatienten. Das Unternehmen kann dabei auf Expertise von jenseits des Pazifiks zurückgreifen: So war sein Chief Data Scientist bei IBM für Design und Entwicklung der Big-Data-Cloud-Plattform Watson Health verantwortlich. Die Algorithmen für die KI wurden von den rund 200 Software-Ingenieuren von LinkDoc selbst entwickelt.

Wie sehr China inzwischen für den Bereich der Künstlichen Intelligenz attraktiv ist, macht das Beispiel WeRide deutlich. Das 2017 in den USA gegründete Unternehmen siedelte später nach China über und hat mittlerweile autonome Fahrzeuge der Stufe vier entwickelt. Die Flotte soll deutlich ausgebaut werden und bald soll ein Robo-Taxi  über die Straßen der Hafenstadt Guangzhou rollen. Damit will WeRide den Fahrpreis halbieren, der derzeit bei 3 Yuan pro Kilometer liegt. „Ich hatte Gelegenheit, selbst in einem dieser Autos mitzufahren, und war sehr beeindruckt, wie nahtlos sich das autonome Fahrzeug in den fließenden Stadtverkehr integriert hat“, berichtet Rommel.

Darüber hinaus hat der Fondsmanager zahlreiche weitere Unternehmen kennengelernt, die exemplarisch dafür stehen, wie dynamisch sich KI-Firmen im Reich der Mitte entwickeln. „Schon der chinesische Markt alleine ist riesig und bietet Investoren attraktive Gelegenheiten. Auf lange Sicht bleibt es spannend zu beobachten, welche Unternehmen ihre Produkte auch im Ausland an den Mann bringen können“, sagt Rommel. Doch egal, ob es sich um künftige nationale oder internationale Champions handele, es sei wichtig, früh dabei zu sein. (ahu)