Bitcoin vor Allzeithoch – tatsächlicher Gewinner der Anlageklassen?
10.07.2020
Benjamin Bilski, Gründer & CEO von NAGA / Foto: © NAGA
Die Zeichen stehen auf bullish: Der Bitcoin-Kurs verzeichnet aktuell eine Entwicklung, die signifikant an den legendären Bullrun von 2017 erinnert – "damals" legte der Wert der Kryptowährung innerhalb einer Zweijahresfrist um sensationelle 4.500 Prozent zu. Wie wahrscheinlich ist es, dass wir noch 2020 eine ähnliche Rallye erleben? Und was haben die Anlagepräferenzen der Millenials damit zu tun?
Vage Indizien oder eindeutige Vorzeichen?
Es ist tatsächlich erstaunlich, wie euphorisch sich viele Branchenexperten bzgl. eines bevorstehenden BTC-Bullruns äußern. Der Hauptgrund dafür liegt wohl in dem Déjà-vu-ähnlichen Verhalten des Bitcoin-Kurses. Bereits 2016 zeigte der vom Kryptowährungs-Analysten glassnode aus der Taufe gehobene "Supply Last Active"-Indikator an, dass mehr als 60 Prozent des BTC-Angebots seit mehr als einem Jahr nicht bewegt wurde – heute steht dieser wohl als fundamental einzuordnende Indikator wieder über 60 Prozent. Erfahrungsgemäß werten die Marktteilnehmer die Absicht, selbst bei attraktiven Preisentwicklungen Werte langfristig zu halten, als eindeutig bullishes Signal. Demzufolge lässt sich natürlich keine klare und unzweifelhafte Empfehlung ableiten, doch scheint die so breite Front der optimistisch gestimmten Insider auf eine nicht mehr wegzudiskutierendes Hoch hinzudeuten. Unterfüttert wird dies auch durch eine Entwicklung, die bereits kurz nach der globalen Finanzkrise von 2007/2008 einsetzte:
Der Argwohn der Millenials
Die Bevölkerungskohorte der Generation Y, auch als Millenials bezeichnet, umfasst alle Menschen, die zwischen 1980 und 1999 geboren wurden. Als die frustrierten Angestellten der pleitegegangenen Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008 vor laufenden Fernsehkameras ihre persönlichen Habseligkeiten in schäbigen Pappkartons aus der Firmenzentrale am glamourösen New Yorker Times Square trugen, waren Millenials zwischen 9 und 28 Jahre alt – und erlebten in den darauffolgenden Monaten die Erosion des Vertrauens in das global vernetzte Großbankensystem hautnah mit. Diese Erfahrungen sowie die native Vertrautheit mit dem Internet und digitalen Devices sorgen mittlerweile dafür, dass sich laut einer Studie von TheTokenist die Präferenzen der Generation Y immer weiter weg von klassischen Anlageoptionen und hin zu vollkommen immateriellen Werten bewegen. Die Aussagen der mehr als 4.800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 17 Ländern wurden in Relation zu den Resultaten verschiedenen Umfragen und Studien gestellt, die bereits 2017 durchgeführt wurden. Die grundsätzliche Offenheit gegenüber dem Bitcoin als Anlageobjekt, die sich bereits im Jahre 2017 herauskristallisierte, steht nun 2020 als klare Bevorzugung in den Ergebnis-Charts. Zudem trauen 47% der Y-er eher dem Bitcoin als den Großbanken, das ist ein Zuwachs von 29% gegenüber den 2017er-Resultaten.
Warum sich vor allem digitales Natives sich für Bitcoin interessieren, lesen Sie auf Seite 2