Bitcoin – Preis reagiert kaum auf schlechte Nachrichten

09.12.2022

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3. Sentiment Bitcoin – Seit Jahresanfang ist Angst der Normalzustand

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Crypto Fear & Greed Index vom 6. Dezember 2022. Quelle: Lookintobitcoin[/caption]

Der Crypto Fear & Greed Index notiert aktuell bei 25 und misst damit noch immer extrem hohe Angstzustände. Seit dem Kurssturz zum Jahresbeginn ist dies der Normalzustand geworden.

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Crypto Fear & Greed Index vom 6. Dezember 2022. Quelle: Lookintobitcoin[/caption]

Im großen Bild liefert die miserable Stimmung jedoch weiterhin eine antizyklische Kauf-Chance.

4. Saisonalität Bitcoin – Positiv bis Anfang Juni 2023

Das statistisch positive 4.Qurtal sorgt bislang lediglich für eine Stabilisierung bei den Bitcoin-Preisen. Grundsätzlich unterstützt das saisonale Muster den Bitcoin jedoch bis in den nächsten Sommer hinein. Am wahrscheinlichsten wäre dabei der Beginn einer große Erholungsrally ab dem März oder April 2023. Bis dahin könnte der Bitcoin einfach seitwärts laufen und zwischen 15.000 und 17.500 USD konsolidieren.

Insgesamt spricht die Saisonalität dafür, dass der Bitcoin sein Tief bereits gesehen hat und ab dem kommenden Frühjahr eine neue Aufwärtsbewegung starten könnte.

5. Bitcoin gegen Gold

Bei Kursen von derzeit knapp 17.000 USD für einen Bitcoin und rund 1.780 USD für eine Feinunze Gold, muss man für einen Bitcoin rund 9,5 Unzen Gold bezahlen. Andersherum gesagt kostet eine Feinunze Gold aktuell ca. 0,106 Bitcoin.

Das Bitcoin/Gold-Ratio scheiterte vor einem Monat exakt an der Abwärtstrendlinie und rutschte zügig auf ein neues Tief bei 8,93. Seitdem kriecht das Ratio seitwärts, ohne dass man von einer Trendwende sprechen könnte. Sollte die Unterstützung zwischen 9,75 und 8,5 nicht halten, liegt der nächste Support erst zwischen 6,75 und 6. Bei 7,13 wartet zuvor noch das 61,8 %-Retracement der vorangegangenen Aufwärtsbewegung.

Die Wochenstochastik ist stark überverkauft und hätte viel Platz nach oben.

Zusammengefasst befindet sich das Bitcoin/Gold-Ratio weiterhin in einem klar etablierten Abwärtstrend und Trendwende-Signale sind (noch) Mangelware. Mit einem Anstieg über 11,5 wäre zumindest der Abwärtstrend gebrochen, womit eine größere Erholung in Richtung 13 und 16 möglich werden würden.

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US-Notenbankbilanz vom 30.November 2022. Quelle: Holger Zschaepitz[/caption]

Die restriktive Geldpolitik der US-Notenbank setzt in diesem Handelsjahr alle Sektoren unter starken Verkaufsdruck. Dabei traf es den Krypto-Sektor am härtesten. Neben den deutlich gestiegenen US-Zinsen ist es vor allem die Bilanzreduzierung, mit der die FED den Märkten Liquidität entzieht. Zuletzt schrumpfte die US-Notenbankbilanz um weitere 37 Mrd. USD und erreichte mit 8.584,6 Mrd. USD den niedrigsten Stand seit dem November 2021. Die US-Notenbankbilanz entspricht nun 33,4% des US-BIP.

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EZB-Notenbankbilanz vom 2.Dezember 2022. Quelle: Holger Zschaepitz[/caption]

Auch in der Euro-Zone bemühen sich die Zentralbanker um einen Schuldenabbau. Hier schrumpfte die Bilanz in der vergangenen Woche um 500 Mio.  EUR, wodurch die Gesamtaktiva nun bei 8.470,9 Mrd. EUR liegen. Dies entspricht rund 66 % des BIP der Eurozone.

Nachdem die Finanzmärkte bis in den Oktober hinein in allen Bereichen starke Verluste verzeichnen mussten, war die Stimmung schließlich so schlecht, dass es in den letzten zwei Monaten zu einer gewaltigen Erholung durch Leerverkaufseindeckungen kam. Sowohl die Aktienmärkte als auch die Edelmetallpreise konnten sich so auf breiter Front erholen, während der stark überkaufte US-Dollar korrigierte.

Die Verbraucherstimmung ist jedoch im Keller und die zunehmenden Massenentlassungen werden der Realwirtschaft in den kommenden Monaten stark zusetzen und das Vertrauen weiter untergraben. Im Gesamtkontext erscheint die Erholung an den Märkten daher übertrieben bzw. trügerisch. Schon in der kommenden Woche könnte der anstehende FOMC-Zinsentscheid für einen Dämpfer sorgen und die Erholung der letzten Wochen auf eine weitere Bärenmarktrally zurechtstutzen.

Wir befürchten weiterhin, dass vor allem die FED ihre restriktive Geldpolitik übertrieben hat und deren Konsequenzen in den kommenden Monaten weitere Verwerfungen an den Finanzmärkten nach sich ziehen wird. Es bleibt daher bei unserer grundsätzlichen „Risk-Off“ Einstellung.

Fazit auf Seite 3.