Bewiesen: Geld macht glücklich

28.01.2019

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Aber nicht nur ein hohes Einkommen, auch eine bewusste Ausgabenpolitik trägt offenbar zur Zufriedenheit bei. So sind 63 % der Befragten, die monatlich Geld zur Seite legen, insgesamt zufrieden. Die Höhe des Einkommens spielt dabei keine Rolle. Im Schnitt sparen diejenigen, die mit ihrem Leben zufrieden sind, pro Monat 481 Euro, 14,6 % ihres Einkommens. Alle anderen Sparer kommen auf eine Sparquote von 11,8 % und legen 316 Euro pro Monat auf die hohe Kante. Sind Sparer zufriedener oder spart man, weil man zufrieden ist? Das ist wie die berühmte Frage nach der Henne und dem Ei. Fakt ist: 61 % aller Unzufriedenen spart nicht. „Über alle Einkommensklassen hinweg sind Sparer zufriedener als Nichtsparer“, fasst Oliver Krieg, Senior Director bei Kantar Emnid zusammen. „Die Ergebnisse bestätigen, dass emotionaler und materieller Wohlstand wie zwei Seiten einer Medaille zusammengehören und sich daher kaum getrennt voneinander betrachten lassen“, ergänzt Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender von Union Investment.

Familie wichtiger Wohlfühlfaktor

Auch die Familie hat großen Einfluss auf den emotionalen Wohlstand. Vor allem die Größe der Familie ist hierbei entscheidend: So gaben 64 % derjenigen, die in Haushalten mit mindestens vier Personen leben, an, zufrieden zu sein. Ihr durchschnittlicher Zufriedenheitswert liegt bei 7,7. Singles kommen hingegen auf einen Zufriedenheitswert von lediglich 6,7. Die Familie hat zudem großen Einfluss auf wichtige Lebensentscheidungen und ist für 72 % der Befragten deren größter Antrieb. Beziehungen (52 %) und Gemeinschaft (47 %) spielen für wichtige Lebensentscheidungen ebenfalls eine große Rolle. „Die Ergebnisse zeigen, dass die Familie und das nahe familiäre Umfeld eindeutig den Mittelpunkt der Gesellschaft bilden. Was die Deutschen antreibt, orientiert sich an den nächsten Mitmenschen“, kommentiert Hans-Joachim Reinke.

Pflege macht unzufrieden

Wohl niemand ist gerne auf die Hilfe anderer angewiesen, um seinen Alltag zu meistern. So weisen die pflegebedürftigen Befragten mit 5,6 den niedrigsten Wert auf der Zufriedenheitsskala auf. Aber nicht für die Pflegebedürftigen selbst, auch pflegende Angehörige weisen mit 6,9 einen ausbaufähigen Zufriedenheitswert auf.

Bildung macht glücklich

Oben wurde bereits gezeigt, dass das Einkommen positiv mit dem Glücksempfinden korreliert. Diese Erkenntnis wird durch die Tatsache untermauert, dass Akademiker, die auch meist ein höheres Gehalt als Nicht-Akademiker haben, höhere Zufriedenheitswerte aufweisen: 70 % der Befragten, die über einen Abschluss an einer Universität oder FH verfügen, zeigten sich mit ihrem Leben zufrieden. Bei denjenigen, die über einen Realschulabschluss verfügten, war es nur jeder Zweite. Der durchschnittliche Glückswert dieser Personen lag bei 7,2. Noch unglücklicher als die Realschulabsolventen waren Hauptschulabsolventen, die nur zu 41 % angaben, mit ihrem Leben zufrieden zu sein. Im Schnitt erreichen sie einen Wert von 6,7 auf der Glücksskala. „Das Thema Bildung lässt sich nicht ganz vom Faktor Einkommen trennen. Dennoch deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die Bildung unabhängig vom Einkommen einen Einfluss auf die Lebenszufriedenheit hat“, erklärt Oliver Krieg.

Welche regionalen Unterschiede beim materiellen Wohlstand bestehen, lesen Sie auf Seite 3