Bella Figura
17.12.2019
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Versicherer sehen einige Baustellen
Die Versicherer selbst sehen Bedarf teilweise an anderer Stelle. So sagt Matthias Sattler, Leiter Vertrieb ALTE LEIPZIGER Lebensversicherung a. G.: „In unserem aktuellen Zinsumfeld setzen wir nach wie vor auf unseren fondsgebundenen Riestertarif ALfonds. Dabei müssen wir die vom Gesetzgeber geforderte hundertprozentige Beitragsgarantie berücksichtigen. Das schränkt die Investmentfreiheit für Kunden ein und macht einen Riester-Vertrag erst bei längeren Laufzeiten interessant.“ Außerdem sollten die Fördersystematik und die Zulagenverwaltung vereinfacht werden.
Martin Gräfer, Vorstand der Bayerischen Versicherungsgruppe, weist auf Aktivitäten seines Unternehmens hin: „Hier haben wir als Gründungsmitglied der Initiative Pro Riester im politischen Berlin bereits einige Vorschläge gemacht. Die Riester-Förderung sollte auf alle Steuerpflichtigen ausgedehnt werden. Die Inflation der vergangenen Jahre sollte nachgeholt und der geförderte Höchstbetrag entsprechend erhöht werden und für die Zukunft automatisch ansteigen.“ Die zentrale Zulagenstelle könnte zudem komplett durch das Wohnsitzfinanzamt ersetzt und die Riester-Rente damit weniger bürokratisch werden. So könnten nebenbei Kosten eingespart werden. Weiterhin sollte die obligatorische Bruttobeitragsgarantie individualisiert werden, also eine Auswahl zwischen null und 100 % möglich sein; zumindest aber sollte sie auf 80 % abgesenkt werden. Und Thomas Gilleßen, Produktmanager Lebensversicherung HanseMerkur, ergänzt: „Die vom Staat vorgegebene Restriktion, dass zum Ablauf mindestens die eingezahlten Beiträge plus Zulagen als Verrentungskapital zur Verfügung stehen muss, schränkt die Versicherer in der angebotenen Beitragsanlageform ein. Zudem verursachen vorgegebene Garantien höhere Kosten.
Wenn diese Restriktion aufgehoben würde, wäre es möglich, die Beiträge stärker am Kapitalmarkt anzulegen und so höhere Renditen zu erwirtschaften.“ Eine weitere Folge davon wäre auch, dass Höchsteintrittsalter gesenkt werden könnten. Diese lägen wegen des aktuellen Zinsniveaus in Verbindung mit der Garantievorgabe bei vielen Riester-Produktanbietern um die 50 Jahre.
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