Bedarf: ja, Wissen: ja, Nutzung: nein
13.11.2019
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Konkurrenz belebt das Geschäft
Früher hatten Banken weitgehend das Monopol im Kreditmarkt. Dass nun immer mehr FinTech-Unternehmen in diesem Markt aktiv sind, wird von 62 % der deutschen Finanzentscheider begrüßen. Vor allem versprechen sie sich davon eine größere Auswahl. Warum aber bislang nur 6 % diese Angebote in Anspruch genommen haben, ist vor diesem Hintergrund aber verwunderlich. So ist vielen Unternehmen Platform-Lending zwar ein Begriff, jedoch greifen sie bei der Finanzierungsentscheidung mehrheitlich auf vertraute Informationsquellen zurück. So fragen fast 70 % zuerst ihren Bankberater nach Möglichkeiten der Unternehmensfinanzierung. “Allerdings rechnen wir hier in der nächsten Zeit mit spürbaren Veränderungen”, erklärt Alexander Linden. Das hänge u.a. damit zusammen, dass sich die klassischen Hausbanken immer mehr aus der Fläche zurückziehen würden. So hat sich laut Bundesbank der Trend der Filialschließungen durch Banken und Sparkassen im letzen Jahr noch beschleunigt: Mit 2.239 inländischen Filialen wurden knapp 400 Zweigstellen mehr geschlossen als noch im Jahr 2017. „Online-Kreditplattformen stehen jederzeit für den Kunden bereit, weil der Antragsprozess vollständig vom Computer und über das Telefon erledigt werden kann“, betont Linden.
Wissensstand über alternative Finanzierungen hängt vom Standort ab
Die geschlossenen Bankfilialen befinden sich meist auf dem Land, weshalb dort ansässige Unternehmen eigentlich mehr alternativen Finanzierungen interessiert sein müssten und entsprechend auch mehr darüber wissen müssten. Die Studie von Funding Circle zeigt aber, dass dieser Schluss falsch ist: So sind Platform-Lending oder Factoring im urbanen Raum deutlich mehr Unternehmen ein Begriff als in ländlichen Regionen. So können von den Unternehmen, die in Städten ansässig sind, 40 % etwas mit den Begriffen etwas anfangen, bei Unternehmen im ländlichen Raum sind es lediglich 29 %. Da verwundert es wenig, dass 30 % der Unternehmen im ländlichen Raum Schwierigkeiten beim Finanzierungszugang beklagen.
Da Unternehmen im ländlichen Raum somit großes Potenzial für digitale Finanzierungsoptionen bieten, können entsprechende Informationskampagnen dort sehr erfolgreich sein. Ob diese Angebote dort aber auch tatsächlich ausgeschöpft werden, hängt auch von der Beschaffenheit der digitalen Infrastruktur ab – was in vielen ländlichen Regionen aber nicht unbedingt der Fall.
„Geld ist und bleibt eine Sache des Vertrauens”, so Alexander Linden. „Unternehmen suchen Partner, die flexibel und verlässlich sind. Die Qualität der persönlichen Betreuung wird auch künftig einen grundlegenden Einfluss auf die Finanzentscheidungen von Unternehmen haben. Funding Circle stellt deshalb jedem unserer Kreditnehmer einen persönlichen Kundenbetreuer zur Seite.” Dies sei eine entscheidende Grundlage, um flächendeckend Finanzierungslücken für kleine und mittelständische Unternehmen zu schließen. (ahu)