Assekurata-Marktausblick zur PKV

19.05.2022

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Aufgrund der soliden Ertragslage können die Unternehmen kontinuierlich Mittel in die RfB einführen und damit ein Reservepolster für Beitragsanpassungen aufbauen. So konnte die RfB-Zuführungsquote nach 10,6 % im Vorjahr in 2021 branchenweit auf ca. 13,5 % gesteigert werden. Gleichzeitig nahm auch die RfB-Entnahmequote von 17,5 % auf ca. 10,2 % ab. „Die Unternehmen nutzen die RfB-Mittel zunehmend dazu, Beitragsanpassungen zu limitieren. Trotzdem liegt die RfB-Quote mit 34,2 % weiterhin auf einem hohen Niveau“, stellt Cebi fest. Nach den hohen Beitragsanpassungen 2021 fielen die von Assekurata beobachteten Beitragsanpassungen 2022 mit 3,8 % in der Vollversicherung ohne Beihilfe und 1,6 % in der Beihilfe insgesamt wieder moderater aus.

„Der befürchtete starke Anstieg von Wechslern in die Sozialtarife aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten im Zuge der Corona-Pandemie ist bislang ausgeblieben“, gibt Krankenversicherungsexperte Alexander Kraus leichte Entwarnung. Während die Anzahl der Versicherten sowohl im Standard- als auch im Basistarif nur um rund 2 % auf 53.900 beziehungsweise 34.300 Versicherte zulegte, verzeichnete der Notlagentarif sogar einen Rückgang von 5,2 % auf 83.500, wobei eine verstärkte Rückkehr in die GKV durch Einsetzen der Versicherungspflicht anhand der Zahlen nicht zu beobachten ist. Mögliche Ursachen könnten daher eher die erhöhte Zahlungsbereitschaft der Versicherten sein, um den Versicherungsschutz aufrechtzuerhalten, und auch das Entgegenkommen der Versicherer durch großzügige Stundung der Beiträge und Umstufungsmöglichkeiten in günstigere Tarife mit Rückkehrrecht sein.

Insgesamt kämpft die PKV weiterhin mit Zugangsproblemen in der Vollversicherung. Zwar verzeichnet die Branche seit 2018 wieder mehr Zugänge aus der GKV als Abgänge – sogar mit leicht steigender Tendenz, trotzdem steht im Resultat weiterhin ein Nettobestandverlust von rund 9.000 Versicherten. „Die Versicherer mit positivem Wachstum sind überwiegend im Beihilfegeschäft tätig und dort gut aufgestellt“, ergänzt Kraus. Die schwächelnde Vollversicherung lenkt den Fokus auf die Zusatzversicherung. Hier konnte der Markt auch 2021 weiter wachsen (+4 %). Weiterhin sind Zahntarife hier mit rund 17 Mio. Policen mit Abstand der Verkaufsschlager, wobei die hohe Zuwachsrate hauptsächlich auf das starke Wachstum in der betrieblichen Krankenversicherung (bKV) zurückzuführen ist.

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