Abebben der hohen Inflation?

13.04.2022

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Die Vereinigten Staaten befinden sich in einer robusten Verfassung. Die Wirtschaft wächst, gleichwohl kletterte die Inflationsrate zuletzt auf ein Niveau von vor 40 Jahren. Das Damoklesschwert des Ukraine-Krieges schwebt jedoch auch über der größten Volkswirtschaft. Und die US-Notenbank muss handeln.

Die USA im März 2022. Wie auch in anderen Ökonomien weltweit hat sich die Ausgangssituation seit dem Ausbruch des Angriffskriegs in der Ukraine verändert. Ein Abflachen der Weltwirtschaft als Folge einer monatelangen Auseinandersetzung würde auch die US-Volkswirtschaft treffen. Vielleicht nicht in dem Maße, wie es für Europa der Fall wäre, dennoch kann sich in einer globalisierten Welt niemand einer Abwärtsspirale entziehen. Dabei sah es zuletzt für den weltgrößten wirtschaftlichen Player noch vergleichsweise gut aus. Die Wirtschaft ist zwar in einem mäßigen Tempo gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im 4. Quartal 2021 annualisiert um 7,0 %. Das Wachstum ging dabei vor allem auf einen stärkeren Export und höhere Konsumausgaben der privaten Haushalte zurück.

Darüber hinaus hätten die Unternehmen ihre Lagerbestände aufgestockt. Zum Vergleich – im 3. Quartal des vergangenen Jahres war die Gesamtwirtschaft noch deutlich schwächer um 2,2 % gewachsen. „Unserer Ansicht nach befindet sich die US-Wirtschaft in einer recht robusten Verfassung. Der Arbeitsmarkt deutet auf ein anhaltend starkes Beschäftigtenwachstum hin und die hohe Zahl der Kündigungen lässt auf eine breite Nachfrage nach Arbeitskräften schließen. Auch die Besucherzahlen in den großen US-Städten liegen noch immer weit unter dem Niveau vor COVID-19. Die Herausforderungen für die US-Wirtschaft liegen in der steigenden Inflation, der Reaktion der Fed auf diese Dynamik und nun auch im Konflikt in Osteuropa – und nicht zuletzt der Frage, wie sich all diese Faktoren auf das globale Wachstum auswirken“, kommentiert Mark Nash, Head of Fixed Income Alternatives bei Jupiter Asset Management. Lewis Grant, Senior Portfolio Manager – Global Equities im internationalen Geschäft bei Federated Hermes, ergänzt, dass die USA im Vergleich zu Europa jedoch weniger stark in Russland bzw. in der Ukraine investiert seien und somit besser aufgestellt wären, den gegenwärtigen Konflikt zu überstehen. Insofern stehen die Zeichen diesbezüglich nicht auf Sturm, sondern sind vergleichsweise positiv zu bewerten. Erinnern wir uns: Die Aufwärtsphase der weltgrößten Volkswirtschaft geht schon lange und die ‚Corona-Delle‘ wurde dank Konjunkturmaßnahmen und steuerlicher Anreize gut überwunden.

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