2020: Keine Rezession in Sicht

19.11.2019

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Aktien profitieren von Marktlage

Wenig Auswirkungen haben die schwachen Wirtschaftsdaten auf die Aktienkurse, die typischerweise zum Jahresende auf Rekordjagd gehen. Derzeit profitieren die Märkte von optimistischen Erwartungen und der lockeren Geldpolitik. Zwar schwächt sich in den USA das Gewinnwachstum ab, doch die Bewertung ist nach den Kursgewinnen in diesem Jahr wieder angestiegen. Christian Kahler rät deshalb Aktienanlegern drin zu bleiben. Weil unverändert Anlagenotstand herrscht, wird sich seiner Meinung nach der Aufschwung an den Aktienmärkten auch im nächsten Jahr fortsetzen. Jedoch sollten Anleger kühlen Kopf bewahren und keine Rekordpreise für Aktien bezahlen, nur um dabei zu sein.

In Deutschland sind viele der DAX-Unternehmen derzeit mit haus- und branchenspezifischen Problemen beschäftigt, was ebenso die Gewinne der Unternehmen belasten dürfte wie die politischen Risiken. Auf Jahressicht erwarten die DZ Bank-Experten einen seitwärts verlaufenden DAX, der jedoch volatil schwanken dürfte. Zur Jahresmitte wird dem Aktienindex ein Stand von 13.000 Punkten prognostiziert, der Euro Stoxx 50 wird bei 3.650 Punkten gesehen. Ende des Jahres wird dem DAX ein Wert von 13.200 Punkten vorausgesagt, für den Euro Stoxx 50 3.700 Punkte. Ein genereller Einstieg mit hohem Kapitaleinsatz sei daher zum jetzigen Zeitpunkt generell nicht ratsam.

In Europa wachsen die Unternehmensgewinne solider als beim zyklischen DAX und Anlegern winkt eine attraktive „Stillhalteprämie“ in Form von Dividenden. „Auf Dividendentitel setzen, die Volatilität nutzen und bei Rückschlägen kaufen“, empfiehlt Kahler daher. Er mache dabei keine klare Unterscheidung, ob US- oder europäische Aktien im nächsten Jahr empfehlenswert sind. Wichtiger als regionale Faktoren ist ihm, auf die Zukunftsaussichten und die Bewertungen des Unternehmens zu schauen. Das Niedrigzinsumfeld erhöht insgesamt die Nachfrage nach riskanteren Assetklassen. Die Anlagerisiken bleiben jedoch verdeckt, solange die Kapitalmarktzinsen sehr niedrig bleiben. (ahu)