14 % unter dem Fünfjahresdurchschnitt

01.01.1970

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Der Flächenumsatz auf dem europäischen Büromarkt lag im Q1 2023 bei rund 1,8 Mio. m². Damit lag er 14 % unter dem Fünfjahresdurchschnitt der Vorjahresquartale, so zumindest der aktuelle ‚European Office Outlook‘ von Savills Die Entwicklungen in den einzelnen europäischen Städten weichen deutlich voneinander ab.

 So stieg der Umsatz gegenüber dem Fünfjahresschnitt der Vorjahresquartale in Oslo (+50 %), Prag (+19 %) und Madrid (+5 %), während in Dublin (-62 %), Budapest (-57 %) und Lissabon (-55 %) deutliche Rückgänge zu verzeichnen waren. Während 2022 mit einem Umsatz von 272.000 m² noch ein Rekordjahr für die portugiesische Hauptstadt war, wurden im Q1 2023 weniger Umsätze aufgrund des Nachfrageüberhangs bei erstklassigen Büroflächen registriert. Die durchschnittliche Leerstandsquote in Europa ist in den vergangenen 12 Monaten um durchschnittlich 50 Basispunkte von 7,1 % auf 7,6 % gestiegen – Grund hierfür war nach Savills-Angaben unter anderem die zögerliche Haltung der Nutzer bei der Unterzeichnung neuer Mietverträge. Am stärksten stieg der Leerstand in Dublin auf 14 % (+ 350 Bp.), in Paris La Défense auf 15,7 % (+270 Bp.) und in Budapest auf 12,2 % (+240 Bp.). Anders verhält es sich in Paris CBD (2,4 %), Köln (3,0 %), Berlin (3,3 %), Hamburg (3,7 %) und Stockholm (4,0 %), da diese ein Unterangebot an hochwertigen Büroflächen aufweisen. Die europäischen Spitzenmieten sind in den letzten 12 Monaten um durchschnittlich 6,3 % angestiegen.

Mietpreisanstieg in deutschen Städten besonders hoch

Die Rhein-Städte Köln und Düsseldorf verzeichneten mit +29 % bzw. +26 % in den letzten 12 Monaten die höchsten Mietpreissteigerungen auf dem gesamten europäischen Bürovermietungsmarkt. München folgt mit einem von Plus von 15,6 % hinter Amsterdam (16,0 %). In Berlin betrug die Zunahme 7,6 % und in Hamburg 3,8 %, einzig Frankfurt verzeichnete keine Veränderung. Die hohe Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Büroflächen in zentralen Lagen bei gleichzeitig geringem Angebot ist Haupttreiber des starken Mietpreisanstiegs in einigen Märkten. „Wir gehen davon aus, dass sich die Schere zwischen der Spitzen- und Durchschnittmiete weiter öffnen wird, da immer mehr Nutzer erstklassige, energieeffiziente Flächen favorisieren. In der Folge entscheiden sie sich gegen Büroflächen mit geringerem Qualitätsstandard, die die energetischen Anforderungen nicht erfüllen“, so Christina Sigliano, EMEA Head of Global Occupier Solutions bei Savills.

„Zunehmend hohe Ansprüche an Lage und Fläche treiben die Mietpreise – auch geschürt durch geringe Verfügbarkeiten – vielerorts in die Höhe. Um sich nachhaltig und flächeneffizient aufzustellen, sind Nutzer bereit, dafür tiefer in die Tasche zu greifen. Gleichzeitig erhöht sich der Druck auf Vermieter von Bestandsimmobilien. Um im Wettbewerb um attraktive Flächen nicht ins Hintertreffen zu geraten, müssen Bestandsgebäude zukunftssicher gemacht werden und den Energieeffizienzstandards entsprechen“, erläutert Jan-Niklas Rotberg, Head of Office Agency Germany bei Savills.

(ml)