Umfrage zum Anlageverhalten der Deutschen
21.02.2016
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Trotz Niedrigzinsen wollen immer weniger Privatanleger das Risiko ihrer Anlagen erhöhen. Vom Umschichten halten die Deutschen so gut wie gar nichts – im Gegenteil: Die Risikobereitschaft deutscher Privatanleger geht immer weiter zurück.
(fw) Während 2015 noch 24 Prozent angaben, angesichts niedriger Zinsen das Risiko ihrer Anlagen erhöhen zu wollen, waren es in der aktuellen Umfrage nur noch 19 Prozent. Zu diesem Ergebnis kam eine repräsentative forsa-Umfrage zum typischen Anlageverhalten der Deutschen im Auftrag der Gothaer Asset Management.
Auch in der Wahl der Anlagemöglichkeiten bleiben die Deutschen extrem konservativ. Immer noch 48 Prozent lagern ihr Geld kaum verzinst auf Sparbüchern oder Tagesgeldkonten (26 Prozent). Dieses risikoaverse Sparverhalten wird sich spätestens im Alter rächen, denn mit Jahresverzinsungen unter einem halben Prozent lässt sich auch auf lange Sicht kein Vermögen aufbauen. Das verhindert schon die natürliche Geldentwertung in Form der jährlichen Inflation. Die ist zwar derzeit auf sehr niedrigem Niveau, doch dieser Zustand wird nicht ewig anhalten.
Das Paradoxe: Die Deutschen sind sich der Gefahr einer schleichenden Geldentwertung aufgrund niedriger Zinsen in Verbindung mit wieder steigenden Teuerungsraten durchaus bewusst. In der aktuellen Gothaer-Umfrage gaben 63 Prozent der Befragten an, dass sie Angst vor einem starken Preisanstieg und der damit verbundenen Entwertung ihrer Geldanlagen haben. 2015 hatten nur 55 Prozent der Befragten diese Ängste, bei der Umfrage 2014 waren es erst 44 Prozent. Dennoch sind die wenigsten bereit, die Form ihrer Geldanlage zu verändern. Für 88 Prozent kommt eine Umschichtung aktuell nicht in Frage.
Gering verzinste Anlageformen plus wachsende Risikoaversion plus langfristige Gefahr der Geldentwertung: Das ist ein Mix, mit dem sich eine Versorgungslücke im Alter kaum verhindern lässt und damit wohl Abstriche beim Lebensstandard gemacht werden müssen. Das größte Risiko ist daher wohl, kein Risiko einzugehen.
**[Mehr zur Umfrage der Gothaer Asset Management
](http://www.gothaer.de/ueber-uns/presse/pressemitteilungen.htm)**