Zweitmarkt für Luxusuhren erholt sich

19.04.2024

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Chrono24, der weltweit größte Online-Marktplatz für Luxusuhren, analysiert quartalsweise die Wertentwicklung auf dem Zweitmarkt für Luxusuhren. Nicht nur Optik und Funktionalität zählen, sondern auch die langfristige Wertstabilität ist interessant. Der hierfür ausgewertete, hauseigene ChronoPulse- Uhrenindex ist weltweit einzigartig, denn er basiert auf realen Verkaufsdaten. Demnach zeichnete sich im Q1 2024 eine Erholung am Sekundärmarkt für Luxusuhren ab.

Konkret sind die Preise für Luxusuhren zwischen dem 01. Januar und dem 31. März 2024 um 0,49 % gesunken. Mit Blick auf das vorherige Quartal sowie den Vorjahreszeitraum ist dies ein positiver Wert, denn im Q4 2023 lag der Preisrückgang für Luxusuhren im Schnitt noch bei 0,97 %. Im Q1 2023 sogar bei 2,23 %. Zudem sind die Zweitmarktpreise von 4 der 14 von Chrono24 analysierten Uhrenmarken im Q1 des Jahres sogar wieder angestiegen.

Den mit Abstand höchsten Wertanstieg konnten Zeitmessgeräte von Jaeger-LeCoultre verzeichnen (+ 3,97 %). Aber auch für Modelle von Patek Philippe (+0,41 %), TAG Heuer (+0,34 %), und Rolex (+0,26 %) wurde am Ende des Q1 2024 wieder etwas mehr gezahlt als zu Beginn des Jahres.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass sich auch diesbezüglich ein positiver Trend abzeichnet. Im vierten Quartal 2023 haben nämlich lediglich Uhren von Cartier (+2,31 %), Omega (+1,41 %) und Breitling (+1,39 %) am Zweitmarkt an Wert gewonnen. Im Vorjahreszeitraum zwischen dem 01. Januar und dem 31. März 2023 traf dies sogar nur auf zwei Marken zu (Jaeger-LeCoultre +1,85 % und Omega +0,52 %).

„Nun könnte die Talsohle erreicht sein.“

 „Seit dem Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 stiegen die Preise am Sekundärmarkt für Luxusuhren rund zwei Jahre lang an, bis sie im Frühjahr 2022 gebremst wurden und seitdem fielen“, erklärt Balazs Ferenczi, Head of Brand Engagement bei Chrono24. „Nun könnte die Talsohle erreicht sein, denn im ersten Quartal 2024 stagnierte der Zweitmarkt für Luxusuhren nahezu, wie unser ChronoPulse-Uhrenindex meldet.”

Ob es in den kommenden Wochen tatsächlich einen Aufwärtstrend gibt, müsse sich noch zeigen, so Ferenczi weiter. Erste positive Signale gäbe es diesbezüglich aber schon, denn die Preise von mehr als 40 % der beliebtesten Modelle auf der Plattform seien im ersten Quartal 2024 wieder angestiegen. Zudem könnten die Notenbanken in Europa und den USA dem Uhrenmarkt einen Auftrieb verleihen, wenn es zu einer oder mehrerer Senkungen der Leitzinsen kommt.

„Wir bei Chrono24 konnten zuletzt bereits eine erhöhte Nachfrage nach Luxusuhren auf unserer Plattform verzeichnen“, erklärt der Experte. „Im ersten Quartal dieses Jahres konnten wir sogar einen neuen Rekord bei den Transaktionen über unsere Plattform feststellen. Auch das kann ein Zeichen dafür sein, dass Uhrenliebhaber auf wieder steigende Preise spekulieren und sich ihre Wunschuhr jetzt noch zu einem vermeintlich günstigeren Preis sichern.”

 Bei diesen Marken waren die Wertverluste am höchsten

Obwohl es am Sekundärmarkt für Luxusuhren einige positive Preistrends gibt, lagen die Kaufpreise von mehr als zwei Drittel der analysierten Uhrenmarken am Ende des ersten Quartals 2024 noch immer unter den im Januar gezahlten Preisen. Am höchsten fiel der Wertverlust bei Breitling aus (-4,49 %). Aber auch Uhren von Cartier (-3,47 %), Omega (-2,92 %), Audemars Piguet (-2,24 %) und Hublot (-2,13 %) haben innerhalb des ersten Quartals 2024 über 2 % an Wert verloren. 

Die Preise von Marken wie Panerai- (-0,91 %), IWC- (-0,38 %) und Tudor-Uhren (-0,16 %) lagen hingegen nur noch leicht im Minus.

„Es ist nicht auszuschließen, dass sich die Preisentwicklung bei Uhren dieser Marken in den kommenden zwei Quartalen sogar wieder in einen positiven Bereich dreht. Dann wären erstmals seit 2022 wieder mehr als die Hälfte aller Uhrenmarken mit einem eigenen ChronoPulse-Index im Plus. Wir werden natürlich prüfen, ob es tatsächlich so kommt”, kommentiert Balazs Ferenczi abschließend.

Diese Uhren haben die höchsten Wertzuwächse verzeichnet

Unter den Uhren mit den höchsten Wertzuwächsen am Zweitmarkt befinden sich auf den ersten beiden Plätzen zwei Cartier-Modelle. So stieg der Wert der Cartier Panthere im ersten Quartal 2024 um 19,51 % an, während der Wert der Cartier Santos um 18,25 % anzog.

Sechs weitere Modelle haben zudem mehr als 15 % an Wert gewonnen: Dazu zählen neben der Breitling Navitimer (+18 %) auch die Jaeger-LeCoultre Reverso Grande Taille (+17,57 %), die TAG Heuer Monaco Gulf (+16 %), die Panerai Luminor Marina 1950 3 Days (+15,92 %), die Hublot Big Bang (+15,9 %) sowie die Grand Seiko Heritage Collection (+15,54 %).

Erst auf Platz 13 der Uhren mit den höchsten Wertzuwächsen am Zweitmarkt befindet sich ein Modell des Marktführers Rolex: Die Preise für die GMT Master II “Pepsi” sind im ersten Quartal 2024 um 9,94 % gestiegen. (ml)

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