Zweitmarkt bleibt umsatzschwach

07.10.2020

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Die Corona-Krise hinterlässt immer noch deutlich Spuren auf dem AIF-Zweitmarkt. Vor allem volumenstarke Transaktionen bleiben Mangelware. Bei den einzelnen Segmenten verläuft die Entwicklung sehr unterschiedlich.

Wie aus Zahlen der Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG hervorgeht, lag der nominale Gesamtumsatz auf dem Zweitmarkt im September bei 13,18 Mio. Euro und damit in etwa auf dem Niveau der letzten Monate. Ebenfalls wenig Veränderung gibt es beim durchschnittlichen Handelskurs, der bei 67,95 % lag. Deutlich höher als die Vormonate war die Anzahl der Vermittlungen, die mit 439 so hochlag wie seit Februar nicht mehr. Der Anstieg im letzten Monat des dritten Quartals kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass im gesamten Quartal fast 900 Vermittlungen weniger zustande kamen als im Vorjahreszeitraum. Der Nominalumsatz lag um ca. 25,5 Mio. Euro niedriger als ein Jahr zuvor.

Mobilität schlägt Immobilität

Zu den Gewinnern der vergangenen Wochen gehören Schiffsbeteiligungen, von denen im September mit 96 Stück so viele gehandelt wurde wie noch nie zuvor in diesem Jahr. In den Vormonate wechselten jeweils noch 70 bzw. 67 Schiffsbeteiligungen den Besitzer. Damit lag der Nominalumsatz für diese Beteiligungen mit 2,77 Mio. Euro auch höher als die 2,35 Mio. Euro bzw. die 2,19 Mio. Euro der Vormonate. Beim Durchschnittskurs wurde mit 32,32 % der Wert des bisherigen Handelsjahres von 30,69 % überschritten. Die positive Entwicklung bei den Schiffsbeteiligungen ist laut Fondsbörse Deutschland auf den Anstieg der Charterraten für größere Schiffsklassen zurückzuführen.

Auch der Handel mit Sonstigen Beteiligungen lief zuletzt besser als zuvor. So wurden 111 Transaktionen mit Fonds für Assetklassen wie Private Equity, Erneuerbare Energien oder Flugzeuge getätigt, deutlich mehr als die 84 bzw. 83 Transaktionen der beiden Vormonate. Entsprechend lag der Nominalumsatz mit 3,1 Mio. Euro höher als die 2,51 Mio. Euro im August und die 2,48 Mio. Euro im Juli. Auch der Durchschnittskurs erhöhte sich gegenüber den beiden Vormonaten: Nach 29,08 % im August und 31,89 % im Juli lag er im September bei 37,44 %.

Unter dem Niveau der beiden Vormonate lag das Immobiliensegment, in dem sich bei Büroimmobilien vor allem die Unsicherheiten über die Zukunft der Büroimmobilien negativ auswirken. Im September wurden 232 Immobilienfonds gehandelt, weniger als in den Vormonaten, als noch 251 bzw. 267 Stück den Besitzer wechselten. Aus diesen Transaktionen wurde ein Nominalumsatz von 7,3 Mio. Euro generiert und damit deutlich weniger als die 8,06 Mio. Euro bzw. 8,78 Mio. Euro aus den Vormonaten. Auch der Durchschnittskurs lag mit 94,45 % unter dem Vormonatswert von 106,06 %. (ahu)