Womenomics-Studie zu Frauen und Finanzen

30.11.2022

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In 56 Prozent der Familien kümmerte sich der Vater um die Finanzen

Die Wahrnehmung der finanziellen Unabhängigkeit wird oft stark durch das Aufwachsen in überholten Rollenmodellen geprägt – denn in 56 Prozent der Familien kümmert(e) sich überwiegend der Vater um die Finanzen. In 30 Prozent der Haushalte war das eine gleichberechtigte Aufgabe und nur in 12 Prozent der Haushalte hat sich die Mutter um die finanziellen Angelegenheiten gekümmert. Die Mutter als Vorbild für Finanzentscheidungen? Lediglich 12 Prozent der Frauen können sich daran erinnern, dass eine Frau in dem Haushalt, in dem sie aufgewachsen sind, größere Anschaffungen wie beispielsweise ein Auto oder eine Immobilie allein getätigt hat. Das ist einer der niedrigsten Werte im europäischen Vergleich mit 25 Prozent. Dabei ist es essentiell, dass sich Mütter für finanzielle Unabhängigkeit stark machen und sie ihren Töchtern vorleben.

Kluft bei Gleichberechtigung: Haushaltsausgaben in Partnerschaften

Finanzielle Gleichstellung fängt im Alltag und im eigenen Haushalt an – insbesondere, wenn Frauen geringere Einkommen haben: So wünschen sich fast neun von zehn Frauen (88 Prozent), dass Haushaltsausgaben in einer Partnerschaft gleichmäßig geteilt werden. Nur neun Prozent erwarten, dass der Partner die meisten Ausgaben übernimmt. Drei Prozent der befragten Frauen würden sogar den Großteil der Haushaltsausgaben tragen. Doch die Realität zeigt ein anderes Bild: Lediglich 42 Prozent der deutschen Studienteilnehmerinnen teilen die Ausgaben im Haushalt gleichmäßig auf, 34 Prozent der Frauen tragen alle Haushaltsausgaben alleine und sechs Prozent übernehmen zumindest den Großteil. Bei 15 Prozent der Frauen tragen andere Personen den überwiegenden Teil der Ausgaben im Haushalt. Europaweit herrscht innerhalb von Beziehungen eine große Kluft zwischen dem Wunsch nach geteilten Kosten (81 Prozent) und der Wirklichkeit (46 Prozent).

Sparen für Absicherung im Alter

Um nicht in die Altersarmut zu rutschen, sparen 41 Prozent der befragten Frauen fleißig, 14 Prozent beginnen damit bereits ab dem ersten Gehalt. Gleichzeitig geben 16 Prozent an, dass sie gar nicht in der Lage sind, von ihrem Einkommen etwas zu sparen und acht Prozent haben erst gar kein monatliches Einkommen, wovon sie etwas zur Seite legen könnten.

Vielen Frauen fehlt das nötige Finanzwissen – selbst für alltägliche Themen

Dem Streben nach finanzieller Unabhängigkeit steht nicht selten Unsicherheit im Umgang mit Geldthemen gegenüber, so dass Frauen finanzielle Entscheidungen lieber ihrem Partner überlassen. Nur jede vierte Frau (23 Prozent) fühlt sich beim Thema Finanzen gut informiert. Bedenklich mit Blick auf jüngere Altersgruppen: Bei den 25- bis 39-Jährigen sind es nur 16 Prozent. 41 Prozent der deutschen Befragten sagen, sie haben kein Finanzwissen oder verfügen nur über Grundkenntnisse – damit liegen sie im europäischen Durchschnitt (44 Prozent) gegenüber den Italienerinnen (71 Prozent) und Spanierinnen (70 Prozent), die hier Wissenslücken sehen. Deutsche Frauen, die ihren Kenntnisstand bei Finanzen als gering einschätzen, finden vor allem Themen wie Geldanlagen (47 Prozent), Steuern (43 Prozent) und Kredite (24 Prozent) schwer zu verstehen. Aber auch mit neuen digitalen Banking Apps und anderen Technologien tut sich jede vierte Frau (25 Prozent) schwer. Fünf Prozent haben sogar Schwierigkeiten, ihre Gehaltsabrechnung zu verstehen.

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Dr. Peter Robejsek, Country Manager für Deutschland bei Mastercard, erklärt: „Viele Menschen fühlen sich mit dem Thema Finanzen nicht wohl. Meistens liegt es daran, dass das notwendige Wissen nicht vermittelt wurde. Sich dieses anzueignen ist aber nicht so kompliziert, wie viele denken, es kann sogar Spaß machen. Mastercard setzt sich dafür ein, dass Finanzbildung bereits in der Schule thematisiert wird, denn die Grundlagen für finanzielle Unabhängigkeit werden früh gelegt.“

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