"Wofür steht noch einmal welches Zertifikat?"
31.07.2019
Vielen Maklern ist nicht klar, wofür welches Immobilienzertfikat genau steht / Foto: © Africa Studio - stock.adobe.com
Etwa ein Drittel der CO2-Emissionen in Deutschland sind auf Gebäude zurückzuführen. Kein Wunder, dass dieser Bereich beim Thema Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung gewinnt. Viele Käufer sind sogar bereit, für zertifiziert nachhaltige Immobilien mehr Geld in die Hand zu nehmen. Wofür die Zertifizierungen im Einzelnen stehen, ist vielen aber unbekannt.
Im aktuellen Gewerbeimmobilien-Barometer der Schwaiger Makler Lounge gaben 85,7 % der befragten Münchner Objektvermittler an, dass sich zertifizierte Büro- und Gewerbeimmobilien schon heute besser vermarkten lassen. Die Bereitschaft, zertifiziert grüne Immobilien zu kaufen, ist vor allem bei großen Unternehmen vorhanden. So sagten 71,5 % der Befragten aus, dass vor allem große Konzerne ein grünes Label immer häufiger zur Voraussetzung für eine Anmietung neuer Flächen machen würden. Die ausländischen Unternehmen sind hierbei weiter als die Deutschen. So machen acht von zehn Immobilienexperten die Erfahrung, dass internationale Konzerne noch stärker Green Labels fordern als deutsche.
„Angelsächsische Länder sind uns wie bei vielen Zukunftsthemen auch hier einen Schritt voraus. Es reicht eben nicht, sich auf nationalpolitischer Ebene einen möglichst hohen Standard zu erarbeiten. Wir leben in einer globalen Geschäftswelt und brauchen deshalb ebenfalls einen länderübergreifenden Kriterienkatalog, der den Qualitätsanspruch für Immobilien widergibt, in denen wir noch in 50 Jahren arbeiten und leben möchten“, erklärt Michael Schwaiger, CEO der Schwaiger Group.
Immobiliennutzer sind bereit, tiefer in die Tasche zu greifen
Das Immobilien-Barometer zeigt, dass Unternehmen bereit sind, mehr Geld für ihre Immobilien auszugeben, wenn diese ein Green Label-Zertifikat haben. So gehen 43 % der befragten Makler davon aus, dass Firmen heute für grün zertifizierte Büros bis zu 5 % mehr ausgeben würden, 28,6 % glauben sogar, dass die Unternehmen bereit sind, bis zu einem Viertel mehr zu bezahlen, wenn das Gebäude ein Green Label Zertifikat hat. Als wichtigste Gründe für diese Bereitschaft machen die Makler reduzierte Betriebs- und Nebenkosten (Lebenszykluskosten), Corporate Social Responsibilty (CSR) sowie Imagegewinn aus. Diese Faktoren wurden jeweils von 57 % der Makler als vermutete Motive genannt. Als weitere wichtige Kriterien nennen die Immobilienfachleute Vorteile bei der Gewinnung von jungem Personal. Überraschend: Das Motiv, die firmeninternen Klimaziele zu verbessern, wird nur am fünfthäufigsten genannt.
Warum Grüne Immobilien nicht nur die Umwelt positiv beeinflussen und welche Green Label die Makler kennen, lesen Sie auf Seite 2